Am kommenden Sonntag, den 13. August 2024, treffen im DFB-Pokal der 1. FC Saarbrücken und der 1. FC Nürnberg aufeinander. Das Spiel im Ludwigsparkstadion, das um 13:00 Uhr angepfiffen wird, ist nicht nur ein Highlight für die Fans beider Vereine, sondern auch ein Duell, das von gegenseitigem Respekt und taktischem Kalkül geprägt ist, wie man den Pressekonferenzen der beiden Vereine entnehmen konnte.
Rüdiger Ziehl über den 1. FC Nürnberg: „Eine gute Mischung mit viel Tempo“
Für den Cheftrainer des 1. FC Saarbrücken, Rüdiger Ziehl, ist der 1. FC Nürnberg ein Gegner, den man keinesfalls unterschätzen darf. „Nürnberg hat eine Mannschaft mit einer guten Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern“, analysiert Ziehl. Besonders hebt er die Verpflichtung von Robin Knoche hervor, den er als „außergewöhnlichen Transfer für die zweite Liga“ bezeichnet. Knoche, der zuvor ausschließlich in der Bundesliga aktiv war, bringt viel Erfahrung in die Defensive des Clubs.
Ziehl warnt zudem vor der spielerischen Klasse und dem hohen Tempo der Nürnberger Offensive: „Sie haben eine starke Spielanlage und versuchen, viel über die spielerische Linie zu lösen. Gleichzeitig sind sie aber auch nicht zu schade, die Tiefe zu bespielen und mit schnellen Läufen für Gefahr zu sorgen.“ Diese Doppelbedrohung zwingt Saarbrücken dazu, sowohl defensiv kompakt zu stehen als auch stets auf mögliche Konter vorbereitet zu sein. Ziehl macht klar: „Wir müssen beide Aspekte im Blick haben, sowohl das spielerische Element unterbinden als auch die Tiefe absichern, um unser Tor zu verteidigen.“
Neuzugang Jacopo Sardo könnte übrigens zum ersten Mal in einem Pflichtspiel eingesetzt werden. Seine Spielberechtigung ist mittlerweile erteilt worden. Verzichten muss Ziehl weiterhin auf Bjarne Thoelke, Bone Uaferro, Dominik Becker und Maurice Multhaup.
Miroslav Klose über den 1. FC Saarbrücken: „Ein heißes Pflaster mit viel Mentalität“
Miroslav Klose, der Trainer des 1. FC Nürnberg, kennt das Saarland und den 1. FC Saarbrücken gut, nicht zuletzt durch seine eigene Vergangenheit. Der in der grenznahen Pfalz aufgewachsene Nationalspieler und WM-Rekord-Torschütz begann seine Profikarriere beim 1. FC Kaiserslautern. Zuvor hatte Klose immer wieder Berührungspunkte mit der saarländischen Fußballszene, insbesondere, weil er seine ersten Schritte im Herrenfußball beim FC 08 Homburg fasste. „Man kennt den Verein, man kennt die Fans, die Umgebung und was da alles passieren kann im Saarland“, erklärt Klose. Er verweist dabei auf die besondere Atmosphäre, die im Ludwigsparkstadion herrscht und schon so manchem Gegner zum Verhängnis wurde.
Klose zeigt sich beeindruckt von den Pokalerfolgen, die Saarbrücken in der letzten Saison gefeiert hat, und warnt seine Mannschaft eindringlich davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir sind gewarnt, wir wissen von den Ergebnissen des 1. FC Saarbrücken, auch letztes Jahr. Aber wir wissen auch, dass wir der Zweitligist sind und dementsprechend auftreten müssen“, betont Klose. Für ihn wird das Spiel vor allem über die Mentalität entschieden: „Solche Spiele werden selten von der Taktik geprägt, sondern viel mehr durch Einstellung, Mentalität und vielleicht auch Standardsituationen.“
Die Verbindung der Trainer: Gemeinsame Wurzeln beim 1. FC Kaiserslautern
Ein interessantes Detail in diesem Duell ist die persönliche Verbindung zwischen Rüdiger Ziehl und Miroslav Klose. Beide kennen sich noch aus ihrer gemeinsamen Zeit beim 1. FC Kaiserslautern, wo sie als junge Spieler zusammen auf dem Platz standen. Ziehl erinnert sich: „Ich kenne Miro aus ganz jungen Jahren, als wir beide Anfang 20 waren. Unsere Wege haben sich danach in unterschiedliche Richtungen entwickelt, aber die gemeinsame Zeit bleibt in Erinnerung.“
Klose, der in seiner Karriere als Spieler sehr viel erreicht hat, beschreibt die Verbindung ähnlich: „Rüdiger und ich haben zusammen bei den Amateuren und später in der ersten Mannschaft gespielt.“
Taktische Überlegungen und Rahmenbedingungen
Beide Trainer sind sich der Herausforderungen bewusst, die dieses Spiel mit sich bringt. Während Ziehl besonders auf die taktische Disziplin seiner Mannschaft setzt, um die Nürnberger Offensive zu kontrollieren, ist Klose davon überzeugt, dass seine Mannschaft vor allem mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen muss, um der Favoritenrolle gerecht zu werden.
Das Ludwigsparkstadion wird mit seiner ausverkauften Kulisse für die nötige Stimmung sorgen, die auch die Spieler auf dem Platz spüren werden. Da die Camphauser Straße ab 10 Uhr gesperrt sein wird, verweist der Verein auf den Shuttle-Service, der die Fans vom Fernbusbahnhof zum Stadion bringt.
Wer am Ende die Oberhand behält, wird sich am Sonntag zeigen – fest steht jedoch, dass dieses Spiel nicht nur ein Duell auf dem Platz, sondern auch eine Begegnung alter Weggefährten am Spielfeldrand wird.
Wir gehen von folgenden Aufstellungen aus:
1.FC Saarbrücken: Menzel – Rizzuto, Sonnenberg, Zeitz, Schumacher – Vasiliadis, Sontheimer, Krahn – Stehle, Brünker, Rabihic
1.FC Nürnberg: Mathenia – Hofmann, Jeltsch, Knoche, Soares – Sevcik, Flick – Okunuki, Jander, Pick – Schleimer