Saarbrücken – Aufgrund von Ermittlungen des Sachgebiets für Qualifizierte Eigentumskriminalität im Landeskriminalamt konnten zwei umfangreiche Verfahrenskomplexe aufgeklärt werden. Die Polizei geht dabei von einer professionell agierenden Bande aus, die in großem Stil Fahrzeug-Laufleistungen manipulierte und mit zuvor betrügerisch erlangten Autos Handel trieb.
Manipulation von Fahrzeug-Laufleistungen
Im Komplex „Manipulation“ hat die Polizei nach eigenen Angaben über 70 Fälle aufgeklärt. Mehrere Haftbefehle konnten bereits vollstreckt werden:
„Gegen vier Bandenmitglieder wurden bereits Haftbefehle vollstreckt. Gegen vier weitere Mitglieder dieser Bande wurden ebenfalls Haftbefehle erlassen, diese konnten jedoch noch nicht vollstreckt werden.“
Dabei habe die Bande durch Manipulation der Kilometerstände erhebliche Gewinne erwirtschaftet. „Der Schaden in diesem Verfahren liegt im mittleren sechsstelligen Bereich“, so die Polizei.
Hehlerei mit hochwertigen Fahrzeugen
In einem weiteren Verfahrenskomplex, der mehr als 50 Fälle der Hehlerei von hochpreisigen Fahrzeugen umfasst, seien rund 25 Taten geklärt:
„Es wurden fünf Haftbefehle gegen Mitglieder der Bande erlassen. Deren Aufenthalt ist derzeit unbekannt.“
Hier beläuft sich die Schadenssumme auf einen „niedrigen siebenstelligen Betrag“. Die Fahrzeuge seien meist betrügerisch erlangt und in Frankreich verkauft worden, wobei die Täter laut Polizei „verfälschte deutsche Blankodokumente“ nutzten und „Doubletten-Kennzeichen“ mit zuvor entwendeten Siegeln anbrachten.
Verdächtige stammen überwiegend aus Rumänien
Die Fahnder konnten ermitteln, dass es sich bei den Bandenmitgliedern „überwiegend um rumänische Staatsbürger im Alter von 17 bis 48 Jahren“ handelt. Gegen die noch flüchtigen Verdächtigen bestehe ein EU-Haftbefehl.
Präventionshinweise für den Fahrzeugkauf
Die Polizei warnt ausdrücklich vor dem Kauf von Fahrzeugen unter dubiosen Umständen. Wer privat ein Auto erwirbt, sollte Folgendes beachten:
- „Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen nur ein Fahrzeugschlüssel überreicht wird.“
- „Lehnen Sie eine neutrale Übergabeörtlichkeit des Fahrzeuges ab!“
- „Achten Sie auf die angebrachten Kennzeichen und die in den Fahrzeugpapieren stehenden Namen und Adressen. Prüfen Sie dies auf Plausibilität!“
- „Werden Sie bei Versprechen von Nachsendungen (wie z.B. Winterreifen oder Serviceheften), sowie dem Erzeugen von zeitlichem Druck bei der Fahrzeugübergabe misstrauisch!“
- „Informieren Sie bei begründeten Zweifeln umgehend die Polizei!“
Mit diesen Hinweisen möchte die Polizei weitere Betrugsfälle verhindern und appeliert an potenzielle Käufer, aufmerksam zu sein und verdächtige Angebote umgehend zu melden.