Schenken Sie den Betrügern am Telefon keinen Glauben!
Saarbrücken (ots)
In den vergangenen Tagen registrierte das Landespolizeipräsidium vermehrt Betrugsanrufe zum Nachteil älterer Menschen. Neben der Enkeltrick-Betrugsmasche nutzen die Täter auch die Legende des falschen Polizeibeamten.
Die Betrüger sind immer wieder erfolgreich. In der jüngeren Vergangenheit erbeuteten sie in Sulzbach, Homburg, Schwalbach und St. Wendel Geld, Schmuck und sonstige Gegenstände im Wert von über 160.000 Euro.
Dabei gaben sich die Betrüger am Telefon als Polizeibeamte oder Staatsanwälte aus und behaupteten ein nahestehendes Familienmitglied habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Eine dem Angehörigen drohende Haftstrafe könne nur durch Zahlung einer hohen Kaution abgewendet werden. In der Folge brachten die Täter ihre Opfer dazu, bei Banken hohe Geldbeträge abzuheben sowie Schmuck und Wertgegenstände aufzubringen, um diese an einen angeblichen Gerichtsmitarbeitenden oder sonstigen Befugten zu übergeben.
Der Ablauf bei diesen Betrugsanrufen ist immer gleich. Der Anrufer gibt sich als Amtsperson, Arzt oder Angehöriger aus und versucht sein Opfer durch Vorspielen eines finanziellen Engpasses oder einer Notlage zur Übergabe von Bargeld zu überreden. Dabei gehen die Täter sehr perfide vor, nutzen die Hilfsbereitschaft der Opfer aus und setzen diese durch wiederholte Anrufe stark unter Druck. So werden im Rahmen der Telefonate beispielsweise auch kurze Rücksprachen mit dem angeblich verhafteten Angehörigen ermöglicht, wobei die Täter mit verstellter, weinerlicher Stimmen zusätzlich emotionalen Druck auf die Opfer ausüben. Auch finden Geldübergaben in der Nähe von Behörden, insbesondere Gerichtsgebäuden, statt, um bei dem Opfer mögliche aufkommende Zweifel zu zerstreuen.
- Schenken Sie solchen Anrufen keinen Glauben! - Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! - Sollte der Anrufer von Ihnen Geld verlangen, legen Sie sofort auf! Heben Sie bei weiteren Anrufversuchen nicht mehr ab! - Wenden Sie sich an den angeblich inhaftierten bzw. verletzten Verwandten unter der Ihnen bekannten Rufnummer, um die angebliche Notlage aufzuklären! - Notieren Sie sich, falls möglich, die Rufnummer des Anrufers! - Geben Sie keine persönlichen Dinge zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preis! - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen! - Sollten Sie Opfer eines Betruges geworden sein, melden Sie den Vorfall umgehend der Polizei!
Quelle: Landespolizeipräsidium Saarland