Losheim am See schließt sich mit 18 weiteren saarländischen Städten und Gemeinden für eine Kooperation zusammen, um Qualitätsentwicklungsprozesse in Kitas zu fördern. Mit der Auftaktveranstaltung am 2. September 2020 in der Losheimer Eisenbahnhalle startet das Projekt nun in die Praxisphase.
Gemeinsam mit ihren 74 Kindertageseinrichtungen machen sich 19 Kommunen auf den Weg, das neue saarländische Bildungsprogramm in den Prozess der Qualitätsentwicklung zu integrieren und dadurch die Qualität der Arbeit für Kinder und Eltern in Krippen und Kindergärten weiter zu verbessern. Die Gemeinde Losheim am See nimmt mit vier gemeindeeigenen Einrichtungen an dem Projekt teil. Am 2. September 2020 fand in der Losheimer Eisenbahnhalle der offizielle Startschuss zum Qualitätsentwicklungsprozess in saarländischen kommunalen Kitas statt.
Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot und Hermann Josef Schmidt, der Präsident des Saarländischen Städte- und Gemeindetages sowie Bürgermeister der Kooperationsgemeinde Tholey, richteten Grußworte an die anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Beide betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit bei der frühkindlichen Bildung und dankten den Erzieherinnen und Erziehern für ihr herausragendes Engagement in den zurückliegenden Monaten, die vor allem durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie geprägt waren. Kindertageseinrichtungen übernehmen die wichtige Aufgabe, ergänzend zur Familie die Entwicklung der Kinder zu fördern. Besonders tragen sie zur Chancengleichheit bei. Das Saarländische Bildungsprogramm bietet Trägern und Fachkräften Orientierungshilfen zur Umsetzung dieses Auftrages. Von Kitas wird gesetzlich gefordert, eine Konzeption einzuführen, deren Umsetzung regelmäßig zu überprüfen und die Qualität der Arbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln.
„Die Anforderungen an die kommunalen Kita-Träger wachsen bei gleichbleibenden Ressourcen stetig und werden immer komplexer. Um dieser Entwicklung zu begegnen, ist es sinnvoll, dass sich Städte und Gemeinden in Kooperationen zusammenschließen, um gemeinsam an Lösungsansätzen zu arbeiten, die uns ein effektives und vor allem nachhaltiges Handeln ermöglichen“, erklärt Bürgermeister Helmut Harth im Rahmen der Auftaktveranstaltung die Sichtweise der Gemeinde Losheim am See. „Das jetzige Projekt ist für uns der richtige Ansatz, um die interkommunalen Kräfte zu bündeln. Da passt es ganz ausgezeichnet, dass wir uns in der Losheimer Eisenbahnhalle versammelt haben, wo früher Dampflokomotiven gewartet wurden, um gemeinsam mit Volldampf in diesen wichtigen Prozess einzusteigen.“
Das Projekt unterstützt die teilnehmenden kommunalen Kita-Träger in den kommenden zwei Jahren dabei, sich untereinander besser zu vernetzen, hilft aber auch dabei Arbeitsweisen zu vermitteln, wie Schritte zur Qualitätsverbesserung zuverlässig im Alltag verankert werden können. In vielen Kommunen fehlt nämlich einerseits die Zeit für fachlich pädagogische Auseinandersetzungen mit Kita-Themen, da nicht jede Kommune über eine Fachberatung oder Gesamtleitung verfügt. Andererseits stellt der Bereich der frühkindlichen Bildung nur einen Bruchteil der komplexen Aufgabenbereiche einer Kommune dar, sodass Synergieeffekte durch Kooperationen über die Gemeindegrenzen hinweg eine willkommene Chance zur Qualitätssteigerung bieten.
„Die Fachkräfte und Trägerverantwortlichen in den Kommunen sind aktiv an der Entwicklung des Qualitätsmanagementsystems beteiligt“, so Bürgermeister Helmut Harth weiter. „Sie stimmen sich ab, wie trägerübergreifend und auf kommunaler Ebene in den jeweiligen Einrichtungen die Qualitätskriterien des saarländischen Bildungsprogramms in der Praxis mit den Kindern und Eltern gelebt werden sollen. Im Qualitätshandbuch Kita finden sich diese Absprachen dann als Arbeitsgrundlage. Zukünftig erleichtert dieses Qualitätshandbuch auch die Einarbeitung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Projekt stärkt gleichzeitig die Trägerautonomie und unterstützt individuelle Regelungen vor Ort. Für Losheim am See hat dieser Qualitätsentwicklungsprozess einen hohen Stellenwert, denn die Bevölkerungsentwicklung, besonders in ländlichen Regionen, hängt letztlich davon ab, wie es Kommunen gelingt, mit guten Kitas und Schulen ein attraktives Lebensumfeld für Familien zu schaffen. Dazu trägt dieses Projekt bei, weshalb wir uns gemeinsam mit dem Saarländischen Städte- und Gemeindetag seit 2014 für dieses Thema stark gemacht haben und uns nun über den offiziellen Projektstart sehr freuen. Wir sind gespannt darauf, welche Ergebnisse uns bei der Abschlussveranstaltung im November 2022 erwarten. Vielleicht findet diese dann erneut in unserer schönen Seegemeinde statt.“