Seit dem Schuljahr 2013/2014 sind im Saarland die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Schulverpflegung verpflichtend. „Das war eine wichtige, zukunftsweisende Entscheidung, für die wir nicht nur von Ernährungsexperten seither viel Lob geerntet haben. Obwohl wir für die verbindliche Einführung der Qualitätsstandards, die eine ausgewogene Ernährung der Kinder zum Ziel haben, auch überregional immer wieder werben, haben wir bisher leider kaum Nachahmer gefunden. Berlin ist derzeit neben dem Saarland das einzige Bundesland, das verbindliche Vorgaben für eine ausgewogene Kost in Schulkantinen macht. Deshalb freut es mich, dass foodwatch unsere Forderung aufgreift“, so der Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost mit Blick auf aktuelle Zeitungsmeldungen.
Allerdings gelte die Regelung im Saarland entgegen der Informationen von Foodwatch nicht erst für Neu-Ausschreibungen, sondern bereits seit 2013 für alle Ganztagsschulen. Um den Schulen die Entscheidung für ein qualitativ hochwertiges Angebot einfacher zu machen, haben sich einige saarländische Speiseanbieter Menülinien von der DGE zertifizieren lassen. Aktuell gibt es im Saarland 17 Anbieter mit zertifizierter Menülinie. Schulen, die keine von der DGE zertifizierte Menülinie erhalten, werden vom saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur kontrolliert.
Im Sinne des Austauschs und der Qualitätsentwicklung hat die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Saarland (VNS) für den 23. August Michael Jäger von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin eingeladen. Berlin ist bei der Überwachung der Pflichtstandards einen anderen Weg gegangen. Michael Jäger wird die Herangehensweise und die seit Januar 2017 tätige Fachkontrollstelle beim 38. Fachgespräch der VNS vorstellen.
Minister Jost: „Mit unserer Vorreiterrolle wollen wir uns nicht begnügen. Wir werden weiter an einer Qualitätsverbesserung in unseren Schulkantinen arbeiten.“
Hintergrund:
Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans »IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung«, der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ins Leben gerufen wurde, wurde in jedem Bundesland eine Vernetzungsstelle Schulverpflegung eingerichtet. Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Saarland hat am 1. April 2009 bei der LandesArbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Saarland e.V. (LAGS) ihre Arbeit aufgenommen, zum 1. April 2014 wechselte die Trägerschaft ins Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Damit einher ging auch die Umbenennung in Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung, da die Beratung der Kitas eine weitere Aufgabe darstellt.