Aus „persönlichen Gründen “ hat der Beisitzer im Landesvorstand und Grünenchef in St. Ingbert seinen Rücktritt bekannt gegeben. Dies berichtet der SR am Samstag auf seiner Webseite. Er war zuvor von schweren Vorwürfe aus seinem eigenen Ortsverband belastet worden. Zusammen mit Markus Schmitt habe er die Delegierten für den Landesparteitag „handverlesen“, damit die Wahl von „HubertGrün“ nicht in Gefahr gerate. Von Ausgrenzung und Mobbing war die Rede in Zusammenhang mit seiner Amtsführung.
Insgesamt bröckelt die Ulrich-Fraktion rund um den ungeliebten Ex-Vorsitzenden immer stärker. Ein enger Verbündeter Ulrichs, Jörg Franzen, hat in der vergangenen Woche dem SR gegenüber offensichtlich entlarvende whatsapp-Nachrichten offengelegt, welche die wahre Geschichte des Ulrich-Coups vom 20. Juni erzählen. Dessen Comeback sei seit 2019 vorbereitet worden – von den am 20. Juni in den Landesvorstand gewählten Personen, zu denen auch Rainer Keller gehört.
Der Rücktritt Kellers war übrigens nicht der erste dieser Art. Schon im Dezember 2011 warf Rainer Keller, damals als Schatzmeister der Saar-FDP, hin. Annegret Kramp-Karrenbauer kippte kaum eine Woche später die FDP aus der Jamaica-Regierung. Die FDP erreichte bei der folgenden Landtagswahl noch 1,6 % der Wählerstimmen. Das waren nur wenige Stimmen mehr als die Partei, die damals mit dem Ziel in den Wahlkampf gegangen war, die Saarschleife begradigen zu wollen. Für die verbliebenen Vorstandsmitglieder der Grünen könnte dies ein Wink mit dem Zaunpfahl sein.
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