Mehr Geld für Barrierefreiheit und Inklusion und eine stärkere Beteiligung
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am Donnerstag fordert die Linksfraktion mehr Geld für Barrierefreiheit und Inklusion und eine stärkere Beteiligung der Betroffenen. Für den Landeshaushalt hat die Fraktion erneut ein Programm für den barrierefreien Umbau von Bahnhöfen im Land vorgeschlagen, außerdem die Einrichtung eines Lehrstuhls für Inklusion und Förderpädagogik und eine Erhöhung und Verstetigung der Blindheitshilfe. Ralf Georgi, der behindertenpolitische Sprecher, erklärt: „Es stimmt: Behindert ist man nicht, behindert wird man. Noch immer ist rund ein Fünftel der Bahnhöfe im Saarland nicht barrierefrei, damit liegt das Land im Bundesvergleich deutlich zurück. Auch deshalb, weil eine Förderung von Baumaßnahmen aus öffentlichen Mitteln immer noch nicht an Barrierefreiheit gekoppelt ist. Das muss geändert werden.“
Georgi weist zudem darauf hin, dass durch die Corona-Krise heute 9,6 Prozent mehr Menschen mit Schwerbehinderung im Saarland arbeitslos sind als vor einem Jahr, wie das Inklusionsbarometer von ‚Aktion Mensch‘ ergeben hat. „Und es ist zu befürchten, dass die negativen Folgen der Pandemie für Arbeitslose mit Schwerbehinderung deutlich länger andauern werden als für diejenigen ohne Behinderung, denn sie finden sehr viel schwerer in den ersten Arbeitsmarkt zurück. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Menschen mit Behinderung und die Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe bei Corona-Maßnahmen und wichtigen Gesetzentwürfen auf Bundes- und Landesebene von Anfang an eingebunden und ausreichend berücksichtigt werden, wie es viele Verbände zu Recht fordern.“