Als am Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft zu Ehren der Partnerschaft zwischen Sulzbach und Rémelfing ein Bäumchen gepflanzt wurde, verzierten von Raphaela Raue bemalte Steine das junge Pflänzchen. Nicht umsonst, denn obwohl die Künstlerin in ihr erst spät erwachte, hat sie bereits eine beeindruckende Entwicklung hinter sich.
So ganz zufällig kam die Zuwendung zur Kunst allerdings nicht. Die Eltern von Raphaela Raue waren Schneider bzw. Näherin. Das ist ein Beruf, der nicht nur gute handwerkliche Fähigkeiten erfordert, sondern auch Vorstellungsvermögen und Kreativität. Es wurde ihr also schon etwas aus dem Elternhaus mitgegeben. Später lernte die Gattin des angesehenen Sulzbacher Immobilienkaufmanns Wolfgang Raue den Beruf der Friseurin und erwarb darin den Meisterbrief. Auch hierfür ist das Umsetzen einer bestimmten Vorstellung Grundvoraussetzung. Dennoch trat die künstlerische Ader erst während der Coronazeit so richtig hervor: „Da war ich viel zuhause und kam irgendwann dazu, mich mit dem Bemalen von Steinen zu befassen“.
Zunächst sammelt sie selbst Steine, dann kaufte sie größere im Baumarkt. Mittlerweile finden sie und ihr Mann in ihrem Urlaubsdomizil am Strand die schönsten Exemplare, die von der Meeresbrandung glatt gespült wurden. „Wir wandern mittlerweile mit ganz anderen Augen über den Strand“ lacht sie. Und es finden sich dort nicht nur Steine, sondern auch Muscheln oder Schneckengehäuse, die sie für ihre Kunstwerke sammelt.
Viele von Raphaela Raues Motiven beschäftigen sich deshalb mit der Umgebung in Spanien, die weißen Häuschen am Meer, Figuren mit südländischem Antlitz, zusammengesetzt aus vergoldeten Kieseln, oder eine Taucherin, die ins Meer springt, wobei sie die Wasseroberfläche – eine Kerbe im Stein – durchbricht.
Das ist aber auch nur ein Teil ihres Spektrums. Die Anzahl ihrer Motive ist groß und neben den Steinen beschäftigt sich Raphaela Raue auch mit anderen Materialien. Ein besonderes Werk stellt auf Leinwand fixierte, vergoldete Holzspalten dar. Die Faszination für den Werkstoff Gold besitzt übrigens auch ihre Tochter Tina. Sie lernte Goldschmiedin und gibt ihre Kenntnisse an Berufsschüler im hessischen Hanau weiter, wo sie mit ihrer Familie lebt. Das Schneider- bzw. Näherinnen-Handwerk der Eltern hat Raphaela Raue aufgegriffen, in dem sie eine Strandtasche aus Armiergewebe entwarf, die sie an den Seiten zusammenhäkelte und mit einer kleinen Innentasche versah. Ein Modell, das sie bereits mehrmals verkauft hat.
Die Kunst der Raphaela Raue kommt an. Das stellte sie nicht nur während des Deutsch-Französischen Marktes fest, bei dem sie und ihr Mann auch als Austeller aktiv waren. Eines ihrer ersten Werke war ein „Saarstein“ mit dem Wappen der Stadt Sulzbach. Den Findling brachte sie in den Stadtpark, um ihn dort in der Nähe einer Stele zu platzieren. Am nächsten Tag war er weg.
Kontakt:
Raphaela Raue
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Tel.: 0175 – 9305522