Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger will Familien in den Fokus rücken und den Naturtourismus im Saarland stärken. Dazu soll ab 2019 mehr Geld für den Tourismus in die Hand genommen werden. „Bisher haben wir jährlich rund 3,5 Mio. Euro aus Landesmitteln. Im nächsten Jahr wollen wir auf 4 Millionen aufstocken. Und ab 2020 wollen wir dann jährlich nochmal 2 Millionen Euro mehr in unseren Tourismus investieren – ganze 6 Millionen Euro. Und das zu Recht! Der Tourismus im Saarland hat sich in den vergangenen Jahren stetig positiv entwickelt. Die Übernachtungszahlen sind im Vergleich zu den übrigen Bundesländern in den letzten fünf Jahren überproportional gewachsen. Die neuesten Zahlen belegen für die ersten fünf Monate diesen Jahres wieder einen Zuwachs von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Es ist ein Beweis für die Attraktivität des Saarlandes als Tourismus-Standort“, so Rehlinger bei der Landespressekonferenz am 14. August.
Gerade mit den Themen Wandern, Natur- und Familienurlaub könne man im Saarland punkten, so die Ministerin. In Nohfelden wird daher die Freianlage bei der Nahequelle Selbach neu gestaltet. Das Highlight ist ein neuer Wald- und Wasserspielplatz. Hier unterstützt das Wirtschaftsministerium mit einer 70-prozentigen Förderung (600.000 Euro). „Ich glaube, dass der Wasserspielplatz insbesondere das Angebot für Familien bereichert. Mittlerweile hat sich das Freizeitgebiet Nahequelle zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt: Für die Besucher ist der Ort durch den vorhandenen Kinderpremiumwanderweg und den unterschiedlichen Tiergehegen besonders attraktiv. Aber auch von Radtouristen und Nordic-Walkern wird der Park stark frequentiert. Insbesondere die Nähe zum Ferienpark am Bostalsee zieht weitere Besucher an, sodass die Kapazitäten der Parkplätze am Freizeitgebiet Nahequelle an manchen Tagen nicht ausreichen“, so die Ministerin. Daher werden auch ein neuer Besucherparkplatz und eine behindertengerechte WC-Anlage in Angriff genommen. Ziel des Fördervorhabens sei es, die Infrastruktur an die erhöhte Besuchernachfrage anzupassen.
Genau diese wurde auch am Freizeitzentrum Bostalsee aufgewertet. Das Zentralgebäude wurde abgerissen und neugebaut. Das Ministerium unterstützt die Investition mit rund 855.000 Euro. In den neuen Räumlichkeiten werden Sanitär- sowie Aufenthaltsräume für Segler und die DLRG, zusätzliche Büroräume für die Seeverwaltung und eine aufgewertete Tourist-Information untergebracht. Mit der Fertigstellung aller Arbeiten wird noch im August 2018 gerechnet.
Rehlinger: „Wir werden uns auch der Erlebniswelt Litermont annehmen. Der Zustand der Zufahrtsstraße zur Erlebniswelt befindet sich bereits seit längerer Zeit in einem schlechten Zustand und wird ihrer Funktion als Zugangsstraße zur touristischen Erlebniswelt in keiner Weise mehr gerecht. Dabei ist der Litermont mittlerweile eine der touristischen Top-Destinationen im Saarland.“ Mit der Aufwertung der Straße wird voraussichtlich Ende September 2018 begonnen. Das Land gewährt rund 152.000 Euro.
Der Deutsch-Französische Garten soll ebenfalls ein Upgrade erhalten: Der Musikpavillon soll optimiert und das „Tal der Jugend“ touristisch aufgewertet werden. Bei letzterem, der ehemaligen „Gulliverwelt“, soll neben dem Ausbau des Wegenetzes eine Spiellandschaft mit Kletterfelsen, Wasserspielgarten, Kleinkindspielbereich, Sitz- und Picknickmöglichkeiten entstehen. Die Umsetzung des Projektes ist ab 2019 geplant. Die Gesamtkosten im Projekt betragen ca. 661.000 Euro. Der geplante Zuschuss des Wirtschaftsministeriums beträgt ca. 462.000 Euro.
Auch für das Freizeitzentrum Peterberg ist man auf der Suche nach Perspektiven. Die Vorarbeiten für ein touristisches Gesamtkonzept der Gemeinde Nonnweiler sind angelaufen. „Die geplanten Maßnahmen müssen zu den touristischen Zielen des Landes, des Landkreises und des Nationalparks Hunsrück-Hochwald passen, ebenso zur landesweiten Tourismuskonzeption Saarland 2025“, so Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. Den Auftrag für die Erstellung des touristischen Gesamtkonzeptes erhielt die Firma Erlebniskontur GmbH/Profund Consult GmbH aus Hamburg.
„Über den Tourismus können wir noch viel mehr für die Saarländerinnen und Saarländer herausholen. Das hat nicht zuletzt die Tourismuskonzeption 2025 gezeigt. Wir müssen es in die Köpfe bringen, dass Tourismusprojekte auch einen grundsätzlichen Mehrwert für unsere eigene Infrastruktur haben. Stimmt dann noch die Qualität und wächst die Einsicht, dass jeder investierte Euro weitere Begleitinvestitionen freisetzt, dann ist das ein Mehrwert für Alle.“