Die Gesundheitswirtschaft ist im Saarland ein bedeutender Faktor für die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum. Dies geht aus einer Gesundheitsstudie hervor, die das Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat.
Mit rund 92.000 Beschäftigten hat sich die saarländische Gesundheitsbranche zu einem wichtigen Arbeitgeber entwickelt. Das entspricht einem Anteil von 17,4 Prozent am gesamten Arbeitsmarkt des Saarlandes. An der gesamten Wirtschaftsleistung des Saarlandes im Jahr 2017 hatte die Gesundheitswirtschaft mit einer Bruttowertschöpfung von 4,1 Mrd. Euro einen Anteil von 12,9 Prozent. Beide Werte liegen etwas über dem jeweiligen Bundesschnitt.
Vor der Landespressekonferenz sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Anke Rehlinger: „Die Gesundheitswirtschaft ist eine Zukunftsbranche für unser Land. Außerdem hat sich die Branche in den letzten zehn Jahren als äußerst krisenresistent erwiesen Die Entwicklung zeigt ,dass das Saarland eine gute Zukunft haben kann, wenn wir Potenziale wie die Gesundheitswirtschaft, Künstliche Intelligenz, IT, Digitalisierung., etc. nutzen, um den Strukturwandel zu gestalten.“
In der letzten Dekade legte die Gesundheitsbranche durchschnittlich um 4,1 Prozent jedes Jahr zu und wuchs somit deutlich schneller als die saarländische Gesamtwirtschaft (im Schnitt 1,3 Prozent pro Jahr). Selbst im Krisenjahr 2009 wuchs die Gesundheitsbranche noch um 2 Prozent.
Des Weiteren bescheinigt die Studie dem Saarland eine Vorreiterrolle im Bereich der Aus- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen. So ist der Beitrag der Ausbildung zur Wertschöpfung der gesamten Branche mit 8,1 Prozent der Spitzenwert in Deutschland. In 2017 lag der Bundesschnitt hier nur bei 3,6 Prozent.
Trotz hoher Beschäftigungsquoten, bietet der Arbeitsmarkt der Gesundheitswirtschaft weiteres Potential: Der Fachkräftebedarf belief sich 2018 auf 3.300 Arbeitskräfte. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass bis 2030 ca. 17.000 Fachkräfte fehlen werden. Von diesem Fachkräfteengpass ist insbesondere die industrielle Fachkräftewirtschaft, also z.B. die Produktion von medizinischen Geräten, betroffen.
„Die Ergebnisse der Studie helfen uns dabei, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Ministerin Rehlinger. „Wir müssen in Zukunft die Sichtbarkeit der Branche als attraktives Beschäftigungsfeld erhöhen. Ich denke dabei insbesondere an die Fachkräftesicherung. Das Saarland ist ein Top-Ausbildungsstandort in der Großregion. Dafür können wir werben.“ Parallel dazu müsse man die bestehenden Förderinstrumente auf die Eignung für die Belange der industriellen Gesundheitswirtschaft überprüfen. Das Ziel sei es, die saarländischen Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung zu intensivieren.