Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch nach dem Hinspiel der Relegation zur Dritten Liga muss man schon ein sehr großer Optimist sein, um noch an einen Aufstieg des 1. FC Saarbrücken zu glauben.
Doch beginnen wir mit der ersten Minute: Eckball für die offensiv gestarteten Münchner. die FCS Abwehr kann den Ball nicht klären und Sascha Mölders schiebt zum 0:1 ein. Kurz darauf gab es für Markus Mendler die Möglichkeit zum Ausgleich, doch er traf den Ball nicht richtig. Lange benötigten die Saarländer also nicht, um den ersten Rückschlag zu verdauen, doch in der 25. Minute folgte dann der harte Niederschlag. Der heute offensichtlich übermotivierte Kevin Behrens – er hatte zuvor schon ohne Not eine Bande umgetreten – sprang mit offener Sohle auf das Bein von Koussou – rot! Es war der letzte Auftritt von Behrens für den 1. FC Saarbrücken. Ein trauriger Abschied….
Doch seine Kollegen fassten sich ein Herz und setzten den Gegner trotz Unterzahl unter Druck. Mit Erfolg: In der 44. Minute setzte sich Wenninger auf der rechten Seite durch und flankte haargenau auf den freistehenden Tobias Jänicke. Der nahm den Ball volley und versenkte ihn unhaltbar im rechten unteren Eck des Münchner Kastens. 1:1!
In der Pause wechselte Lottner Fanol Perdedaj für Sebastian Jacob, um – wie er später in der Pressekonferenz sagte – das Zentrum zu stärken. Eine solche Stärkung hätte aber eher die rechte Abwehrseite der Saarbrücker nötig gehabt, denn die 60er hatten diese in ihrer Analyse vor dem Spiel als offensichtlichen Schwachpunkt ausgemacht. Und sie sollten recht behalten. Der flinke Nico Karger wurde von Weber eingesetzt, überlief den hilflosen Wenninger und vollendete ohne Gegenwehr zum 2:1.
Nun lagen die Blauschwarzen also wieder zurück und rannten das Tor der Münchner an. Da die Strategie mit einem 4-3-2 System offensichtlich nicht verfing, kam Patrick Schmidt in der 67. Minute für Marco Holz. Der hatte es zuvor schon fast nicht auf der Bank ausgehalten. Und er nutzte seine erste Chance, einen Pass von Markus Mendler in die Spitze, und glich zum 2:2 aus. Wahnsinn!
Anstatt nun „Beton anzurühren“ und das Spiel mit einem Unentschieden zu Ende zu bringen, nutzten die Münchner die bekannte Schwachstelle auf ihrer linken Offensivseite. Wieder kam der Ball von dort ins Zentrum, wo Köppel auf Mölders ablegte und zum Endstand von 2:3 vollendete.
Fazit: Die Münchner gewannen das Hinspiel der Relegation verdient, aber nicht so überlegen, wie man es sich nach der roten Karte für Kevin Behrens hätte ausmalen können. Klar ist, dass der überragende Stürmer seinem Team in seinem allerletzten Spiel für die Saarbrücker keinen Gefallen getan hat. Gleiches gilt für Sascha Wenninger, der sich immer wieder überlaufen ließ. Nun wird es sehr schwer in München, denn es muss ein Sieg mit wenigstens zwei Treffern mehr her. Und selbst wenn das klappt, darf sich die löchrige Abwehr keinen Fehler erlauben.
Mut macht dennoch die Einstellung, der absolute Wille, den man im Gesicht von Patrick Schmidt, Tobias Jänicke und dem ausgezeichneten Daniel Batz erkennen konnte. Es wird kein Spaziergang für die Münchner am Sonntag. Der FCS hat sich noch lange nicht aufgegeben.
1.FC Saarbrücken: Batz – Wenninger, Zellner, Kehl-Gomez, Mario Müller – Zeitz, Holz, Mendler, Jänicke – Jacob, Behrens
TSV 1860 München: Hiller – Weeger , Weber, Mauersberger, Steinhart – Berzel, Wein – Koussou , Karger – Ziereis , Mölders
Tore:
0:1 Mölders
1:1 Jänicke
1:2 Karger
2:2 Schmidt
2:3 Mölders
Zuschauer: 6800 (ausverkauft)
Sehen Sie hier ein paar Impressionen und die Pressekonferenz nach dem Spiel:
