Über viele Jahre hinweg zierte ein Wandrelief des saarländischen Bildhauers und Graphikers Lothar Meßner das Foyer des St. Ingberter Rathauses, bis es wegen Umbaumaßnahmen abgehängt werden musste. Nun wurde das Relief des Albert-Weisgerber-Preisträgers nach etlichen Jahren aus dem Depot geholt und ist wieder an seinem angestammten Platz zu bewundern.
Nahezu zwei auf zwei Meter groß ist das Relief, das Ende 1982 an einer Wand im Foyer des Rathauses installiert wurde. Lothar Meßner, Albert-Weisgerber-Preisträger 1973, hatte das Relief seinerzeit im Auftrag der Stadt nach seinen künstlerischen Vorstellungen aus Eisen angefertigt. Meßner huldigt damit unter dem Titel „Schmelzarbeiter-Bergmann-Gläserbläser“ in einer Art Trilogie der industriellen Vergangenheit St. Ingberts. Die zentralen Erwerbsquellen und Wirtschaftszweige waren einst durch Kohle, Eisen und Glas bestimmt, was zur Herausbildung einer eigenständigen Industriekultur in St. Ingbert geführt hatte. Schon lange bevor er das Relief geschaffen hatte, war Meßner als Bildhauer und Grafiker über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt und anerkannt. Viele seiner Kunstwerke zieren öffentliche Plätze und Räume.
Werdegang und Stationen von Lothar Meßner
Nach dem Abitur zog es den 1926 in Wadgassen geborenen Künstler zunächst an die Hochschule der Bildenden Künste in Berlin, wo er sich als Kunstschüler acht Semester lang der Grafik und Bildhauerei widmete. Danach studierte er bei Professor Theo Siegle an der Saarbrücker Schule für Kunst und Handwerk. In Paris erweiterte er 1955 an der Académie de la Grande Chaumière bei dem international bekannten Bildhauer Ossip Zadkine, der sein Lehrer wurde, seine Kenntnisse. Ein Stipendium ermöglichte ihm ein weiteres Studienjahr in der französischen Metropole. Als freischaffender Künstler lebte er schließlich bis zum seinem Tod im Jahr 2019 in seinem Geburtsort Wadgassen.
Weitere Kunstwerke im Saarpfalz-Kreis
Im Saarpfalz-Kreis ist Lothar Meßner – außer in St. Ingbert – noch an anderen Orten mit seinen Arbeiten im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden präsent. So im Homburger Rathaus, für das er 1983 aus Stahlblech ebenfalls eine Plastik geschaffen hat. Bereits in den sechziger Jahren entstanden nach seinen Entwürfen für die katholische Kirche in Kirkel Fenster mit berauschend schönen Farbkompositionen. Bereits 1955 modellierte er die monumentale Statue der heiligen Barbara, die in Bexbach auf der Berghalde zu bewundern ist.
Foto: Giusi Faragone