Das saarländische Bauhauptgewerbe steht vor erheblichen Herausforderungen, wie die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes Saarland zeigen. Im ersten Quartal 2024 erzielte die Branche einen baugewerblichen Umsatz von nominal 165 Millionen Euro, was einem Rückgang von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Dieser Abwärtstrend folgt einem bereits im letzten Jahr beobachteten Umsatzminus von 5 Prozent.
Besonders stark betroffen war der Hochbau, der einen drastischen Umsatzrückgang von 25,2 Prozent auf 66 Millionen Euro verzeichnete. Im Gegensatz dazu konnte der Tiefbau eine Umsatzsteigerung von 4,1 Prozent auf 99 Millionen Euro verbuchen.
Der gewerbliche Bau verzeichnete ebenfalls einen signifikanten Rückgang. In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 wurden nur 52 Millionen Euro umgesetzt, was einem Minus von 25,9 Prozent entspricht. Sowohl der gewerbliche Tiefbau als auch der gewerbliche Hochbau lagen mit Umsatzrückgängen von 10,0 Prozent und 35,7 Prozent deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres.
Auch der Wohnungsbau kämpfte mit Einbußen. Im ersten Quartal 2024 wurden 27 Millionen Euro umgesetzt, was einem Rückgang von 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Ein Lichtblick zeigt sich im Bereich „öffentlicher und Straßenbau“, der eine positive Umsatzentwicklung verzeichnete. Hier stiegen die Umsätze um 7,1 Prozent auf 86 Millionen Euro. Dennoch fielen die Umsätze mit öffentlichen Auftraggebern um 6,8 Prozent auf 12 Millionen Euro, und im Straßenbau wurde ein Minus von 1,7 Prozent auf 28 Millionen Euro verzeichnet. Lediglich im sonstigen Tiefbau gab es ein deutliches Umsatzplus von 17,7 Prozent auf 47 Millionen Euro.
Trotz der rückläufigen Umsätze konnten die saarländischen Betriebe im ersten Quartal 2024 ein Auftragsplus verzeichnen. Die Betriebe mit in der Regel 20 und mehr Beschäftigten erhielten Bestellungen im Umfang von nominal 232 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 4,9 Prozent entspricht. Dabei entfielen 107 Millionen Euro auf den Hochbau, was einem Anstieg von 7,9 Prozent entspricht, und 125 Millionen Euro auf den Tiefbau, der um 2,4 Prozent zulegte.
Diese Entwicklungen zeigen, dass das saarländische Bauhauptgewerbe weiterhin unter Druck steht, aber auch Hoffnungsschimmer in bestimmten Sektoren existieren. Die Branche wird weiterhin gefordert sein, sich den wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen und neue Strategien zu entwickeln, um die negativen Umsatztrends zu überwinden.