StartFeatureRussland verliert Einfluss in Zentralasien: Ein deutscher Blick nach Kasachstan

Russland verliert Einfluss in Zentralasien: Ein deutscher Blick nach Kasachstan

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28.01.2023

Unsere Sicht auf den Krieg in der Ukraine und die geopolitische Lage war in den letzten Monaten stark eurozentristisch geprägt und teilweise verkürzt auf Fragen zu Waffenlieferungen, Energiesicherheit und Kriegsgefahr. Doch wie geht es den asiatischen Nachbarn Russlands? Hier lohnt sich ein anderer Blickwinkel, zum Beispiel aus der Perspektive Kasachstans, dessen Nordgrenze zu Russland über 7.600 km verläuft! Weitere Nachbarn dieses Landes mit einer Bevölkerung von ca. 20 Millionen sind die Volksrepublik China, Kirgisistan, Turkmenistan und Usbekistan.

Der Präsident der Republik, Kassym-Schomart Tokajew, distanzierte sich schon vor der Ukraine-Invasion auf öffentlicher Bühne von den damaligen Plänen Russlands, Luhansk und Donezk als neue Kleinstaaten zu etablieren. Hinsichtlich des Ukraine-Krieges verhält sich Kasachstan formal neutral. Es verstärkt zum Missfallen Russlands allerdings seine Beziehungen zu Europa und erhöhte z.B. seine Erdölexporte nach Deutschland. Auch steht Kasachstan nicht für die Umgehung von Sanktionen zur Verfügung. Präsident Tokajew agiert außenpolitisch äußerst geschickt. Er wahrt die Interessen seines Landes diplomatisch geräuschlos und selbstbewusst. Dabei hat er neben China und Russland auch seine kleineren Nachbarn im Blick, die wie alle ehemaligen Sowjetrepubliken potentielle Ziele imperialer Pläne Putins bei der Wiederherstellung der „russischen Welt“ werden könnten.

Kasachstan ist ein multiethnisches Land. Unter mehr als 50 ethnischen Gruppen befinden sich auch ca. 1,1% Kasachstandeutsche. Aus diesem Grund kann man sich einen besonderen Einblick in die Betrachtung der Weltlage aus anderer Perspektive mittels der „Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ)“ verschaffen. Das kleine lebendige Blatt erscheint „als einzige deutsche Zeitung im postsowjetischen Zentralasien“ in der ehemaligen Hauptstadt Almaty (früher: Alma-Ata). Aktueller Aufmacher ist ein aufschlussreicher Artikel des Redakteurs Christoph Strauch zum schwindenden Einfluss Russlands in der Region. Er erschien am 26.01.2023 anlässlich des turnusgemäßen Vorsitzes Russlands in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Putins Aufruf an die Mitglieder zu einem „gemeinsamen Verständnis des historischen Schicksals“ wird in Kasachstan mit der gebotenen Skepsis begegnet. Man könnte ihn als Drohung verstehen. Angesichts der brisanten Weltlage bewundere ich die selbstbewusste Gelassenheit, mit der die Redaktion ihre Arbeit macht. Es lohnt sich, ab und zu die DAZ zu lesen – auch zwischen den Zeilen…

Quelle: Russlands Vorsitz in der EAWU – Deutsche Allgemeine Zeitung (daz.asia)         

www.daz.asia

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