Die Saar-Grünen begrüßen den Entwurf zur Systemänderung der Krankenhausfinanzierung von Bundesminister Lauterbach, hoffen aber, dass es nicht nur bei einer Ankündigung bleibt.
Als überfälligen Schritt bezeichnen Uta Sullenberger, Landesvorsitzende der Grünen Saarland, und Sigrun Krack, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Soziales und Gesundheit, die Reformvorschläge von Karl Lauterbach für die zukünftige Krankenhausversorgung. Eine Abkehr von den strikt wirtschaftlichen Aspekten hin zu medizinischen Notwendigkeiten bei der Finanzierung der Patientenversorgung sei der richtige Weg.
„Sehr zu begrüßen ist auch eine Unterscheidung nach wohnortnaher Regelversorgung und spezialisierter Maximalversorgung. Gerade das Saarland mit seiner unterschiedlichen regionalen Verteilung von Krankenhäusern würde von dieser Neuordnung profitieren. Damit könnte die Finanzierung von je einem spezialisierten Krankenhaus pro Landkreis und einer Umwandlung von einigen Häusern in Kliniken zur Grundversorgung, wie die Saar-Grünen es fordern, Stück für Stück umgesetzt werden“, so Sigrun Krack.
„Wir erwarten, dass die Landesregierung diese Pläne konstruktiv unterstützt“, so Uta Sullenberger. „Längst überfällig ist außerdem eine bessere finanzielle Ausstattung der saarländischen Krankenhäuser. Das Saarland hat es über viele Jahre versäumt, die notwendigen Investitionskosten zu übernehmen. Das hat dazu geführt, dass die Krankenhäuser entweder weniger investieren konnten, mit entsprechenden Folgen für die Patienten oder es wurde notgedrungen an Personal gespart.“
Die auf Bundesebene anstehenden gesetzlichen Änderungen machten aber auch deutlich, dass es im Saarland spätestens jetzt einer strukturierten Krankenhausplanung bedarf. Die bisherige Strategie der Landesregierung, die Entwicklung der Krankenhauslandschaft mehr oder minder dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen, sei erkennbar gescheitert. Unverzichtbar sei eine klare politische Steuerung, wo in Zukunft welche Standorte mit welchem Profil erhalten oder teilweise auch ausgebaut werden sollen und wo es vor Ort anderer medizinischer Angebote bedarf. „Weiterwurschteln is over, Handeln ist jetzt wichtig, denn es geht um nichts Geringeres als um die Gewährleistung der Gesundheitsversorgung im Saarland“, so die Landesvorsitzende der Grünen Uta Sullenberger.
Quelle: B90/Grüne Saarland