Die saarländischen Grünen plädieren dafür, Lehrkräfte mit speziellen Bonusleistungen ins Saarland zu locken, um den zunehmenden Personalmangel im Bildungssektor zu bekämpfen. Dies ist eine Reaktion auf die Entscheidung der Saar-SPD, von ihrer ursprünglich angekündigten Umzugsprämie für Fachkräfte abzurücken und stattdessen individuelle Willkommenspakete anzubieten.
Hanko Zachow, politischer Geschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen Saar, äußerte sich dazu: „Der Bildungsbericht 2024 zeigt deutlich, dass in den kommenden Jahren ein erheblicher Mangel an Lehrpersonal im Saarland herrschen wird. Die im Saarland ausgebildeten Lehrkräfte werden nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Deshalb appellieren wir an die Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, das Berufsprofil ‚Lehrerim Saarland‘ attraktiver für Bewerberaus anderen Bundesländern zu gestalten und ein umfassendes Willkommensprogramm für Lehrkräfte zu initiieren.“
Zachow betonte weiter: „Die saarländischen Schulen stehen vor großen Herausforderungen. Neben der Bewältigung von Zuwanderung und Digitalisierung gibt es auch das Problem sinkender Schulleistungen. Es bedarf daher weitreichender Veränderungen, die über den Erhalt des Status Quo hinausgehen. Durch attraktive Willkommens- und Bonusleistungen, wie zum Beispiel Angebote im Nahverkehr oder im Sportbereich, könnten mehr junge Menschen für den Lehrerberuf im Saarland gewonnen werden. Dies würde dazu beitragen, die Personalengpässe in Zukunft zu verringern.“
Die Forderungen der Grünen spiegeln die dringende Notwendigkeit wider, den Lehrerberuf im Saarland attraktiver zu machen und gezielt Fachkräfte von außerhalb zu rekrutieren. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen nicht nur den akuten Lehrermangel lindern, sondern auch langfristig die Qualität des Bildungswesens im Saarland sichern.
Die Entscheidung der Saar-SPD, statt einer Umzugsprämie nun auf individuelle Willkommenspakete zu setzen, zeigt einen Paradigmenwechsel in der Anwerbung von Fachkräften. Ob diese Strategie auf lange Sicht Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der Handlungsdruck groß ist und innovative Lösungen gefragt sind, um die Herausforderungen im saarländischen Bildungswesen zu meistern.
