Saarbrücken. Nach dem kürzlichen Kabinettsbeschluss zur Legalisierung von Cannabis blicken viele Augen auf die konkrete Umsetzung des Vorhabens. Mit dem voraussichtlichen Inkrafttreten des Gesetzes Ende 2023 steht die Legalisierung des Besitzes von bis zu 25 Gramm Cannabis an. Doch die Saar-Grünen blicken bereits weiter: Sie wollen, dass das Saarland eine führende Rolle in der nächsten Phase übernimmt, in der der Verkauf und die Abgabe von Cannabis in ausgewählten Modellregionen erlaubt werden sollen.
Der Grünen-Vorsitzende Volker Morbe betont die Vorteile des Saarlandes für dieses Pilotprojekt: „Unsere Region, mit ihrer überschaubaren Größe und zentralen Lage, eignet sich hervorragend, um das Vorhaben wissenschaftlich begleitet im Modell umzusetzen.“ Er ruft die Landesregierung dazu auf, in dieser Frage mutig voranzugehen und das Saarland als Modellregion ins Rennen zu schicken.
Doch Morbe hebt auch die Notwendigkeit hervor, flankierende Maßnahmen zu implementieren. „Zur Modellregion zu gehören bedeutet auch, ein verstärktes Angebot in Therapie und Suchtberatung bereitzustellen. Dies muss mit Unterstützung des Bundes hier vor Ort umgesetzt werden“, so Morbe.
Die Landesvorsitzende Jeanne Dillschneider blickt in die Zukunft und sieht im Gesundheitssektor des Saarlandes Potenzial: „Cannabis wird vermehrt medizinisch eingesetzt. Wenn wir im Saarland Abgabestellen schaffen, die kompetent beraten und sicherstellen können, dass Patienten entsprechende Mengen für therapeutische Zwecke erhalten, können wir uns einen entscheidenden Vorteil im Gesundheitswesen sichern.“
Das Gesundheitswesen des Saarlandes könne durch eine moderne und zukunftsorientierte Cannabispolitik nachhaltig profitieren und so als Vorreiter in Deutschland agieren, betont Dillschneider.