Foto: Andreas Schlichter
Nach zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten trennen sich der Hallesche FC und der 1. FC Saarbrücken 1:1. Die Saarländer müssen sich allerdings abermals den Vorwurf gefallen lassen, nicht bereits nach 25 Minuten den „Sack“ zugemacht zu haben.
Fünf Änderungen gab es in der Startaufstellung des FCS im VErgleich zum Auftritt vom vergangenen Mittwoch in Rostock.
Der FCS Startete wieder wie die Feuerwehr. Im Focus zu Beginn: Das Duell Eisele – Jacob. In der 5. Minute luchst Sebastian Jacob dem Hallenser Torwart den Ball ab, legt zurück, Golley verpasst und Günther-Schmidt verzieht. Drei Minuten später passt Luca Kerber dem auf rechts davonlaufenden Shipnoski mustergültig in den Lauf, doch der Schuss des 7ers geht am Kasten vorbei. Eine Minute später nimmt Barylla einen Ball Volley und drischt ihn knapp am Tor vorbei. Der Auftakt wirkt wie eine Kopie des Hinspiels als die Saarbrücker den HFC quasi zerlegten. Der Unterschied jedoch besteht darin, dass im Ludwigspark auch die Tore schnell fielen.
Nach der stürmischen Anfangsphase konnten die Gastgeber das Match leicht beruhigen und sich selbst Chancen erarbeiten. In der 26. Minute rettet der erneut vorzügliche Batz, als er einen Ball von Boyd entschärfen kann.Und dann fällt es doch, das 1:0: Shipnoski setzt sich gegen den überforderten Reddemann auf rechts durch und passt in den Fünfmeterraum, wo Julian Günther-Schmidt angerauscht kommt und zur Führung verwandelt.
Die Pause hat den Spielern des 1. FC Saarbrücken nicht gut getan. Das aggressive Pressing kommt nach dem hohen Aufwand, den das Team in der ersten Hälfte liefern musste, nicht mehr. Stattdessen drücken nun die Hallenser, insbesondere über Manu, der Barylla auf rechts immer wieder in Schwierigkeiten bringt. In der 67. Minute spielen sich turbulente Szenen im Strafraum der Saarländer ab. Boyd und Nietfeld ziehen ab, doch die Saarbrücker können den Ball letztlich aus der Gefahrenzone manövrieren.
Dann muss Bjarne Thoelke verletzt vom Platz. Für ihn kommt Uaferro. In der 71. Minute schafft es der beste Mann im roten Trikot, Manu, nicht, nach Kopfballvorlage von Boyd das Leder aus einem Meter Entfernung in die Maschen zu drücken. Doch nach 73. Minuten wird die Heimmannschaft erlöst. Nietfeld hat aus gut 20 Metern freie Schuss bahn und trifft ins linke untere Toreck – unhaltbar für Batz. In der 90. Minute hätten die Hallenser noch den Sieg erringen können, doch Batz ist erneut zur Stelle und kann zur Ecke abwehren.
Fazit: Die Partie des Saarbrücker war wieder einmal sehr unterhaltsam, aber auch ein Spiegelbild vieler Begegnungen der letzten Wochen: Starke Anfangsphase, jedoch ohne adäquaten Torerfolg. Dann fehlt die Kraft und schließlich muss man mit einem Punkt nach Hause fahren. Es fehlt nach wie vor die Durchschlagskraft vom Anfang der Saison als die Bälle eben rein gingen.
Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Das Kwasniok-Team hat insgesamt eine gute Leistung gezeigt. Neben dem überragenden Batz konnte sich heute Luca Kerber in den Vordergrund spielen. Sein Auftritt war beherzt und er zeigte in einigen Situationen, dass er mehr als eine Verlegenheitslösung sein kann. Den Punkt gebracht hat aber letztlich wieder die Klasse des sehr gut aufgelegten Nicklas Shipnoski.
Nach der insgesamt tollen Leistung in der ersten Halbzeit dürfte die begonnene Diskussion unter dem Aspekt „11 Spiele nicht gewonnen“ jedoch weiter züngeln. Ein Sieg in einer Woche gegen den MSV wäre deshalb vor allem für die Nerven des immer wieder zitierten „Umfelds“ wichtig.