Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Saarland und das feministische Bündnis „My Body My Choice“ positionieren sich deutlich gegen die Piusbruderschaft. Anlässlich des von der Bruderschaft geplanten „Marschs für das Leben“ am 11. November, der nach Einschätzung der Kritiker eher ein Marsch gegen die Selbstbestimmungsrechte von Frauen und anderen schwangeren Personen ist, laufen die Vorbereitungen für Gegendemonstrationen auf Hochtouren.
GEW: Bildung und Demokratie im Widerspruch
Die GEW sieht in der staatlichen Förderung der durch die Piusbrüder betriebenen Schulen eine eklatante Diskrepanz zum Bildungsauftrag eines demokratischen Staates. Mit 700.000 Euro jährlich werden Einrichtungen unterstützt, die, laut Gewerkschaft, ein ultrareaktionäres Familienbild fördern und Verbindungen in rechtsextreme Kreise haben. Die Forderung der GEW an den Gesetzgeber ist klar: Eine Verschärfung des Privatschulgesetzes soll derartige Finanzierungen verhindern.
Feministinnen: Widerstand gegen regressive Weltanschauung
Das Bündnis „My Body My Choice“ wirft der Piusbruderschaft vor, eine religiöse Diktaturvision zu verfolgen, in der Homosexualität, Scheidungen oder Verhütung verboten wären. Die Sprecherin Nora Becker beschreibt die Marschierenden als Teil eines rechten Netzwerks, das gegen die Grundrechte und Errungenschaften der Frauenbewegung steht.
Kritik an der aktuellen Politik
Das feministische Bündnis kritisiert zudem die Regierung und die ihrer Meinung nach halbherzige Haltung zu Schwangerschaftsabbrüchen. Es wird bemängelt, dass die Abschaffung von Paragraph 218 nicht in Sicht sei und die medizinische Versorgung für Schwangerschaftsabbrüche unzureichend bleibe. Die Protestierenden fordern die Sicherstellung kostenfreier und legaler Abbrüche in Deutschland.
Gemeinsamer Aufruf zum Protest
Die GEW und „My Body My Choice“ rufen alle demokratischen, feministischen und antifaschistischen Kräfte auf, sich der Gegendemonstration anzuschließen. Es geht ihnen darum, ein Zeichen zu setzen: für Selbstbestimmung, gegen Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und rechtsextreme Ideologien.