Die Saarbrücker starteten wie die Feuerwehr in das Pokalfinale. Nach einer schönen Flanke von Holz in den Strafraum köpfte Patrick Schmidt aus 12 Metern an die Latte. Der unglückliche Konstantin Fuhry lenkte den Abpraller ins Tor. 1:0 nach 6 Minuten. In der Folge wirkten die Elversberger, die mit einem B-Team in dem unter anderem Oliver Hinkelmann und Till Hermandung Platz fanden, wie paralysiert. Entsprechend erhöhten die Saarbrücker den Druck und kamen in der 16. Minute fast widerstandslos durch Kevin Behrens zum 2:0. Wenige Minuten später folge nach einer tollen Kombination zwischen Mendler, Behrens und Schmidt das 3:0. Die erste nennenswerte Aktion der Schwarz-Weißen konnten die Zuschauer in der 33. Minute sehen: Oesterhelweg zog aus 30 Metern einfach einmal ab, doch Cymer war aufmerksam. Danach verflachte das Spiel zusehends, so dass Schiedsrichter Meisberger nach exakt 45 Minuten zur Pause pfiff.
In Hälfte zwei änderten sich plötzlich die Verhältnisse: Wiesinger holte den völlig wirkungslosen Obernosterer raus und ersetzte ihn durch den A-Jugendspieler Bidot. Die Saarbrücker, wohl schon im Gefühl der sichere Sieger der Partie zu sein, spielten nun merklich unkonzentrierter und ließen den Elversbergern den Raum, den sie brauchten. Die Quittung kam unmittelbar. Im Anschluss an eine Ecke erzielte Steffen Bohl den Anschlusstreffer (53. Minute), bei dem der insgesamt nervös agierende Ivan Sachanenko den Überblick verloren hatte. In der 69. Minute setzte Oesterhelweg nach einem Foul von Chrappan den nächsten Hammer an den Pfosten und wieder war Steffen Bohl zur Stelle und bugsierte den Ball unhaltbar für Cymer in die Maschen 2:3! Hektik erzeugte drei Minuten vor Schluss noch einmal eine Szene im Strafraum, in der Peter Chrappan den Ball mit der Hand ganz klar zur Ecke abwehrte. Ein Elfmeter hätte zwingend gegeben werden müssen. Doch das unsichere Schiedsrichterteam um Patrick Meisberger verwehrte diesen den Elversbergern.
Fazit: Die heute etwas bessere Mannschaft hat gewonnen. Dennoch bleibt aufgrund der schwachen Leistung in der zweiten Halbzeit gegen eine SV Elversberg, die nicht in Bestbesetzung angetreten ist, ein schaler Beigeschmack auf Seiten der Saarbrücker. Die Abwehr ist das große Problem der Blauschwarzen. Sie wird hoffentlich in der kommenden Saison massiv verstärkt, sonst kann der angestrebte Aufstieg nicht gelingen. Auf der anderen Seite ist Michael Wiesinger das Risiko eingegangen, nicht voll auf Sieg zu gehen. Er bot bestenfalls eine 1B Mannschaft auf, die im ersten Durchgang zudem völlig unmotiviert wirkte. Nun muss Wiesinger in der Relegation durchkommen, sonst wird eine eigentlich beeindruckende Saison trotz Meisterschaft letztlich als misslungen bewertet werden.
SV Elversberg: Fuhry – Kohler, Maek, Kofler, Hinkelmann – Obernosterer, Bohl, Hermandung, Oesterhelweg, Dobros – Kapllani Trainer: Wiessinger
1.FC Saarbrücken: Cymer – Zellner, Sachanenko, Chrappan – Mendy, Holz, Zeitz, Müller, Mendler – Schmidt, Behrens Trainer: Lottner
Tore:
0:1 Schmidt (6. Minute)
0:2 Behrens (17. Minute)
0:3 Schmidt (24. Minute)
1:3 Bohl (53. Minute)
2:3 Bohl (69. Minute)
Zuschauer: 6800