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Saarbrücken: Mahnmal „Nachhall“ für verfolgte Sinti und Roma eingeweiht

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Am Sonntag, den 24. November, wurde im Echelmeyerpark in Saarbrücken das Mahnmal „Nachhall“ feierlich eingeweiht. Der Gedenkort erinnert an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Sinti und Roma aus dem Saarland. Die Einweihung fand im Rahmen eines umfangreichen Programms statt, das mit einer ökumenischen Andacht in der Kirche St. Michael begann.

Ein Ort der Erinnerung und Bildung

Das Mahnmal wurde von der Bildhauerin und Klangkünstlerin Frauke Eckhardt entworfen und gestaltet. Es besteht aus einer kreisförmigen Platzgestaltung mit drei Bronze-Segmenten, die eine symbolische Leere in der Mitte umrahmen. Ergänzt wird die Installation durch steinerne Segmentbögen, eine immergrüne Hecke und Pflasterbänder, die den Verlust und die Erinnerung thematisieren. Eine interaktive Komponente bietet QR-Codes, die über das Smartphone Klang-Fragmente der Sinti- und Roma-Kultur zugänglich machen. Die musikalischen Elemente stammen vom Torino Reinhardt Ensemble und repräsentieren die lebendige Tradition des Sinti-Jazz.

Würdigung und gesellschaftliche Bedeutung

Oberbürgermeister Uwe Conradt bezeichnete das Mahnmal als wichtigen Baustein der Erinnerungskultur in Saarbrücken: „Mit diesem Gedenkort schaffen wir einen Platz, der Geschichte sichtbar macht und zum Nachdenken über die Schicksale der verfolgten Sinti und Roma anregt. Gleichzeitig soll das Mahnmal als Ort der Begegnung und Bildung dazu beitragen, ein friedliches Miteinander in unserer Stadt zu fördern.“

Diana Bastian, Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti & Roma Saarland, betonte die Bedeutung des Mahnmals für die Gemeinschaft: „Es soll kein Ort der Schuldzuweisung sein, sondern ein Symbol für ‚Nie wieder!‘ und ein Ort des Miteinanders.“

Historische Verbindung zur Kirche St. Michael

Der Standort des Mahnmals nahe der Kirche St. Michael erinnert an den Einsatz von Pfarrer Arnold Fortuin, der in den 1930er Jahren als Kaplan in der Gemeinde tätig war. Während des Nationalsozialismus unterstützte Fortuin zusammen mit dem Sinto Franz Lehmann Kimeling verfolgte Sinti und Roma bei der Flucht und setzte sich nach dem Krieg für ihre Entschädigung ein.

Hintergrund und Realisierung

Die Initiative für das Mahnmal ging vom Landesverband Deutscher Sinti & Roma Saarland aus. Der Stadtrat beschloss 2022 die Umsetzung des Projekts, das von der Kunstkommission der Landeshauptstadt begleitet wurde. Die Realisierung kostete rund 175.000 Euro und wurde durch das Kulturamt koordiniert.

Das Mahnmal „Nachhall“ ist ein bedeutender Beitrag zur Erinnerungskultur in Saarbrücken. Es verbindet Vergangenheit und Gegenwart und erinnert an die Notwendigkeit, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen.

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