Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat einen neuen Masterplan vorgestellt, um den Zoo in den kommenden Jahren zeitgemäß zu modernisieren und weiterzuentwickeln. Dabei steht ein innovatives Konzept im Vordergrund, das darauf abzielt, das Profil des Zoos zu schärfen und ihn zukunftsfähig zu gestalten.
Konzept des Dreiklimazonenzoos
Der Masterplan sieht vor, den Zoo in einen „Dreiklimazonenzoo“ zu verwandeln. Dadurch sollen große Gehege entstehen, darunter eine Savannenlandschaft von etwa einem Hektar Größe, in der verschiedene Tierarten wie Zebras und Elenantilopen aus dem gleichen Lebensraum zusammenleben. Der Plan betont, dass das Wohl der Tiere und das Erlebnis der Besucherinnen und Besucher künftig noch besser miteinander in Einklang gebracht werden. Zudem ist ein pädagogischer Ansatz fest im Konzept verankert. Unter dem Titel „Geschichte des Lebens“ soll ein Areal entstehen, in dem Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise durch die Evolution gehen können, mit Informationen zu Artenschutz und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt.
Vorstellung des Masterplans
Der erste Entwurf des Masterplans wurde am 1. Oktober in einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für das Hauptdezernat, Wirtschaft und Digitalisierung sowie des Werksausschusses Zoo präsentiert. Mit der Entwicklung des Plans wurde das Architekturbüro PIA Architekten GmbH aus Karlsruhe beauftragt.
Oberbürgermeister betont Bedeutung des Zoos
Oberbürgermeister Uwe Conradt hob die Bedeutung des Saarbrücker Zoos hervor, der jährlich rund 200.000 Besucherinnen und Besucher anzieht. Er betonte, dass der Zoo ein wichtiger Bestandteil der Stadt sei und eine große Rolle als Naherholungsort spiele. „Der Masterplan mit dem einzigartigen Konzept des Dreiklimazonenzoos bildet eine gute Grundlage, um den Zoo weiterzuentwickeln und in seine Infrastruktur zu investieren, damit er auch in Zukunft modern und attraktiv bleibt“, so Conradt.
Der Zoo als Lern- und Erlebnisort
Der Saarbrücker Zoo wurde ursprünglich 1932 gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg am Südhang des Eschbergs neu eröffnet. Die Dezernentin für Bildung, Kultur und Jugend, Dr. Sabine Dengel, unterstrich, dass der Zoo als eine der ältesten kulturellen Einrichtungen der Stadt seit Jahrzehnten zur Arterhaltung beiträgt. „Der Masterplan ermöglicht es, den Zoo weiterhin als außerschulischen Lernort zu nutzen, an dem Menschen jeden Alters mehr über Natur- und Umweltschutz erfahren können“, betonte Dr. Dengel.
Verbesserte Lebensräume und Infrastruktur
Zoodirektor Jakob Kolleck erklärte, dass durch das Konzept des Klimazonenzoos naturnahe Lebensräume entstehen sollen, die den Bedürfnissen der Tiere noch besser gerecht werden. Das Gelände wird in die Zonen „Tropen warm und trocken“, „Tropen warm und nass“ sowie eine „Gemäßigte Zone“ unterteilt. So erhalten beispielsweise Tiere des Amazonas-Regenwaldes, wie Flachlandtapiere und Nasenbären, einen eigenen Zooabschnitt, der ihren Lebensbedingungen entspricht. Neben dem Fokus auf Tierwohl und Artenschutz soll auch die Infrastruktur des Zoos verbessert werden. Neue Wegeführungen, mehr Barrierefreiheit und modernere Gebäude sollen den Besuch attraktiver gestalten.
Der Masterplan zeigt damit den Weg zu einer modernen und nachhaltigen Zukunft für den Saarbrücker Zoo auf, in dem Tierwohl, Bildung und ein einzigartiges Erlebnis im Mittelpunkt stehen.
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