Die saarländischen Grünen begrüßen grundsätzlich die Bestrebungen der Landesregierung, ihren Klimaverpflichtungen nachzukommen, kritisieren jedoch die geringe Ambition der im Entwurf des Klimaschutzkonzepts formulierten Ziele. Besonders die Anhebung der CO2-Reduktion von 55 auf 65 Prozent bis 2030 wird kritisch gesehen, da dieser Wert bereits im Jahr 2020 erreicht wurde, hauptsächlich durch den Rückgang des Bergbaus und der Kohleverstromung, der auf Bundesebene initiiert wurde. Dies hätte als Gelegenheit für wirksamere eigene Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden können, was jedoch versäumt wurde.
Ein weiterer Kritikpunkt der Grünen ist, dass das Konzept nur eine einmalige Überprüfung der Fortschritte bis 2030 vorsieht. Selbst unter den optimistischsten Annahmen des Konzepts wird das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 deutlich verfehlt, mit einer verbleibenden Restquote an Klimagasen von fast 30 Prozent. Ein solches Konzept, das seine eigenen Ziele verfehlt, wird von den Grünen als unzureichend bezeichnet.
Im Verkehrssektor erkennen die Grünen zwar Potenzial zur CO2-Einsparung, bemängeln jedoch, dass die Maßnahmen zur Umsetzung unzureichend und vage bleiben. Jeanne Dillschneider, Landesvorsitzende der Saargrünen, betont die Notwendigkeit einer grundlegenden Änderung der Verkehrspolitik und fordert konkrete Investitionen sowie eine bessere Unterstützung der kommunalen Ebene durch die Landesregierung.
Die Grünen fordern zudem eine zügige Veröffentlichung des seit über einem Jahr überfälligen Landesradwegeplans und die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Sie betonen, dass der Ausbau des ÖPNV und die Förderung der Elektromobilität entscheidend für das Erreichen der Klimaziele sind. Insgesamt sei es notwendig, dass die Landesregierung ambitionierter und entschlossener handelt, um die Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich zu bewältigen.
