Die jüngsten Ergebnisse der IGLU-Lesestudie 2021 werfen ein beunruhigendes Licht auf den Zustand des deutschen Bildungssystems. Laut der Studie erreicht ein Viertel der deutschen Schülerinnen und Schüler bis zum vierten Schuljahr nicht den Mindeststandard im Lesen, was ihre Fähigkeit beeinträchtigt, an weiterführenden Schulen sinnvoll Wissen und Kompetenzen zu erwerben. Zudem weist die Studie auf eine weiterhin geringe Bildungsgerechtigkeit in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern hin, mit wachsenden Leistungsunterschieden zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern.
In Reaktion auf diese Erkenntnisse fordern die Saargrünen dringend eine echte Bildungsoffensive. Barbara Klein-Braun, stellvertretende Landesvorsitzende, kommentierte die Ergebnisse mit scharfer Kritik an der aktuellen Bildungspolitik. „PISA, IQB-Bildungstrend und jetzt die Ergebnisse der IGLU 2021 Lesestudie – all das sind deutliche Hinweise darauf, wie schlecht es um die Bildung in Deutschland steht. Jahrelang wurde unser Bildungssystem vernachlässigt und an denjenigen gespart, die die Zukunft unserer Gesellschaft sind. So wird die Ungerechtigkeit in der Bildung nicht verringert und der vorherrschende Fachkräftemangel weiter verstärkt.“
Volker Morbe, Vorsitzender der Saargrünen, fordert ein sofortiges Umdenken und konkrete Maßnahmen, um die Bildungssituation zu verbessern. „Bildung muss in unserem Land endlich den Stellenwert einnehmen, den sie verdient. Wir brauchen gerade im Saarland eine breit angelegte, echte Bildungsoffensive.“ Hierzu zählt er qualitätssteigernde Maßnahmen, eine Kampagne gegen den Lehrkräftemangel, mehr Studienplätze für zukünftige Grundschullehrkräfte an der Saaruni sowie einen Lehrstuhl für Inklusionspädagogik. Darüber hinaus fordert er die Reduzierung der Klassengrößen in Grund- und Gemeinschaftsschulen und den Ausbau von Ganztagsschulen, unterstützt durch ein umfangreiches Schulbauprogramm.
Die Finanzierung dieser Maßnahmen sieht Morbe durch einen saarländischen Bildungsfonds und zusätzliche Bundesmittel gewährleistet. Die Saargrünen fordern daher die Saar-SPD auf, sich stärker für die Aufhebung des Kooperationsverbotes einzusetzen, um die notwendigen Mittel für eine umfassende Bildungsreform sicherzustellen.
