Saarbrücken, 27. November 2017 – Die Saarländer mussten sich 2016 etwas seltener krankschreiben lassen als im Bundesdurchschnitt. Waren sie allerdings krank, sind die Beschäftigten im Saarland vergleichsweise lang ausgefallen. Zu diesem Ergebnis kommt der Gesundheitsreport der BARMER. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, sagt: „Die insgesamt verhältnismäßig hohen Krankenstände im Saarland resultieren vor allem aus Fehlzeiten wegen psychischer Leiden.“
Der Gesundheitsreport wertet die Daten von 53.000 saarländischen Erwerbspersonen aus. Das sind 13,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in dem Bundesland. Laut Report meldete sich jeder Beschäftigte im Saarland rechnerisch 1,28 (Bund: 1,29) Mal arbeitsunfähig. Eine Krankschreibung dauerte im Saarland mit 15,8 Tagen deutlich länger als im Bundesdurchschnitt (13,7 Tage). Auf jeden Beschäftigten im Saarland entfielen 20,2 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Bund: 17,7). „In keinem anderen westdeutschen Bundesland zählten die Statistiker mehr Arbeitsunfähigkeitstage je Beschäftigten“, berichtet Kleis.
Hohe Fehlzeiten im Landkreis Neunkirchen
Knapp sechs von zehn Erwerbspersonen (59,0 Prozent) waren im Saarland mindestens einmal krankgeschrieben (Bund: 56,1 Prozent). Der Krankenstand lag im Saarland bei 5,5 Prozent (Bund: 4,8 Prozent). Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 55 arbeitsunfähig gemeldet waren. Die höchsten Fehlzeiten waren im Landkreis Neunkirchen mit einem Krankenstand von 5,9 Prozent zu verzeichnen, die geringsten im Stadtverband Saarbrücken (5,2 Prozent).
Häufigste Gründe für die Fehlzeiten saarländischer Beschäftigter waren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (21,6 Prozent, 2015: 20,9 Prozent), psychische Störungen (20,6 Prozent, 2015: 21,4 Prozent), Atemwegserkrankungen (12,5 Prozent, 2015: 13,6 Prozent) und Verletzungen (12,1 Prozent, Bund: 11,8 Prozent). „Fehlzeiten wegen psychischer Krankheiten liegen in allen saarländischen Landkreisen deutlich über dem Bundeswert“, erläutert Kleis. Den höchsten Krankenstand im Saarland wegen psychischer Leiden verzeichnete der Stadtverband Saarbrücken (4,5 Prozent), den geringsten der Landkreis St. Wendel (3,7 Prozent). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,4 Prozent.