Saarbrücken, 27. Mai 2024 – Der Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Martin Grasmück, hat dem Rundfunkrat einen umfassenden Strategie- und Maßnahmenplan präsentiert, um die finanzielle Stabilität des Senders zu sichern. Angesichts der schwierigen Finanzlage im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sieht der Plan weitreichende Einsparungen und Umstrukturierungen vor.
Ein zentrales Element des Plans ist die Fortführung der SR-Digitalstrategie, begleitet von erheblichen Reduzierungen bei Investitionen in Gebäude und technische Infrastruktur. Zusätzlich sollen ein sozialverträglicher Personalabbau und Einsparungen im Programmetat vorgenommen werden. Die geplanten Kürzungen im Programmbereich belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro für die Beitragsperiode 2025-2028. Vor der Vorstellung im Rundfunkrat wurde auch die SR-Belegschaft über die geplanten Maßnahmen informiert.
Grasmück betonte, dass der SR in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Sparrunden umgesetzt und sich in vielen Bereichen verschlankt habe. Der aktuelle Plan solle nun sicherstellen, dass der SR trotz der finanziellen Herausforderungen weiterhin effektiv arbeiten und seinen Auftrag erfüllen könne. Dabei werden keine betriebsbedingten Kündigungen geplant, und für betroffene freie Mitarbeiter sollen alternative Einsatzmöglichkeiten gefunden werden.
Neben den Einsparungen im Programm und der Infrastruktur soll auch der Personalabbau fortgesetzt werden. Bis Ende 2028 sollen nach derzeitigem Stand weitere 17 Stellen abgebaut werden. Grasmück erklärte, dass der Plan Ausdruck der Verantwortung des SR gegenüber dem Sender, dem Programm, den Mitarbeitenden und den Menschen im Saarland sei.
Ein zentraler Aspekt des neuen Plans ist die Konzentration der SR-Angebote im Dritten Programm auf den Vorabend zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr. Dies betrifft unter anderem die Formate „Wir im Saarland“ und den „aktuellen bericht“. Diese Umstellung führt dazu, dass Sendungen nach 20.15 Uhr, wie „SAAR3“ und „SAARTALK“, ab Anfang 2025 eingestellt werden. Auch die Kabarett-Sendung „ALFONS und Gäste“ wird zum Jahresende 2025 nicht fortgeführt. Der SR plant jedoch, den öffentlichen Diskurs durch neue Formate weiterhin zu fördern.
Zusätzliche Einsparungen im Hörfunkbereich und die Übernahme von Abendstrecken im ARD-Verbund sind ebenfalls Teil des Maßnahmenpakets. Grasmück betonte, dass der SR sich weiterhin aktiv in den Reformprozess der ARD einbringen werde. Als zukunftsorientierte Maßnahme plant der SR ein Engagement in der neuen ARD-Gemeinschaftsredaktion „Kochen & Kulinarik“, die in Kooperation mit dem SWR entstehen soll.
Trotz der finanziellen Herausforderungen will der SR mit seinem Programmangebot verlässlicher und kompetenter Medienpartner für die Saarländerinnen und Saarländer bleiben. Der Strategie- und Maßnahmenplan soll sicherstellen, dass der SR seinen Auftrag auch in Zukunft erfüllen kann.
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