In Saarbrücken hat sich ein Netzwerk aus Umweltverbänden und Gewerkschaften formiert. Sie begrüßen die jüngsten Aussagen von Verkehrsministerin Berg, wünschen sich aber noch konkretere Ziele.
Saarbrücken, 18. August 2023 – Neue Dynamik in der Debatte um eine nachhaltige Verkehrspolitik im Saarland: Das „Bündnis sozialverträgliche Verkehrswende“, das bundesweit agiert, erhält nun auch an der Saar Zuwachs. Institutionen wie die Arbeitskammer, BUND, VCD und ver.di sind an Bord und bringen damit geballte Expertise in die Diskussion ein.
Besonders begrüßenswert aus ihrer Sicht: Verkehrsministerin Bergs Fokus auf eine Strukturreform des ÖPNV und die geplanten Radverkehrsmaßnahmen. „Das sind die richtigen Inhalte“, lautet das einhellige Echo von Ott, Hassel, Ried und Umlauf, die die genannten Organisationen vertreten. In ihrem Sommerinterview hatte Berg ihre Pläne skizziert, die nun auf breite Zustimmung treffen. Doch es klingt auch ein Appell an die Ministerin durch: „Gerne darf es auch noch ein wenig mehr sein.“ Konkrete Zeitpläne für die Umsetzung stehen ganz oben auf der Wunschliste des Bündnisses.
Denn im Saarland drängt die Zeit. Aufgrund eines Fachkräftemangels stehen Busse und Bahnen still, während der Bedarf an ÖPNV-Verbindungen – auch durch das attraktive 49 €-Ticket – steigt. Hier sind Taten gefragt, um die angestrebte Verkehrswende zu realisieren und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen sicherzustellen.
Der im Sommer 2022 angekündigte Radverkehrsplan Saar, die Gründung der AGFK oder die Reaktivierung von Bahnstrecken sind nur einige der Punkte, bei denen das Bündnis auf Fortschritte hofft. Die Gründung der saarländischen AGFK durch das Mobilitätsministerium wurde vom Verkehrswende-Bündnis positiv aufgenommen und erhöht die Erwartungen auf frische Impulse für den Radverkehr im Saarland.
Doch das Bündnis will nicht nur fordern, sondern auch begleiten. Sie laden weitere Akteure, wie beispielsweise Fridays & Parents for Future, zum Dialog ein. Die Botschaft ist klar: Das Saarland steht vor großen Herausforderungen – und sie lassen sich nur gemeinsam bewältigen.