Angesichts der angespannten Situation auf dem Rohstoffmarkt für Holz, die durch Extremwetterereignisse und den Ukraine-Krieg verschärft wurde, sowie einer steigenden weltweiten Nachfrage nach Bauholz, hat das saarländische Wirtschaftsministerium eine Initiative zur Stärkung der regionalen nachhaltigen Bauholz-Lieferkette ins Leben gerufen. Die Initiative zielt darauf ab, den Trend zum nachhaltigen Bauen und die Klimaschutzvorgaben der EU und des Bundes zu unterstützen.
Das IZES (Institut für ZukunftsEnergie- und StoffstromSysteme) und der Arbeitgeberverband der saarländischen Bauwirtschaft (AGV Bau Saar) wurden beauftragt, eine Vorstudie zum Aufbau einer regionalen Bauholzlieferkette für das Saarland zu erarbeiten. Die ersten Ergebnisse wurden bei einem ersten „Branchentreff Bauholz-Cluster“ im Ausbildungszentrum des AGV Bau Saar vorgestellt.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke betonte die Vorteile starker regionaler Wertschöpfungsketten und Netzwerke: „Gemeinsam können wir ein starkes grenzübergreifendes Bauholz-Cluster aufbauen, um eine sichere, preislich vertretbare und nachhaltige Versorgung mit Bauholz zu ermöglichen.“ Das Ziel ist es, der Bauwirtschaft und den Forstbetrieben mehr Planungssicherheit zu ermöglichen und Handelsgewinne in die Region zurückzuholen.
Prof. Frank Baur, Geschäftsführer vom IZES, hob die Bedeutung einer nachhaltigen Holzbereitstellung hervor, die sowohl der Funktion der Wälder als Lebensraum und Kohlenstoffspeicher als auch den Bedarfen an nachhaltigen Baustoffen und Energieträgern gerecht wird. Klaus Ehrhardt, Präsident des Arbeitgeberverbandes der saarländischen Bauwirtschaft, betonte die Notwendigkeit eines intelligenten Einsatzes von Rohstoffen und Materialien, um Gebäude effizienter und klimafreundlicher zu gestalten.
Die Ergebnisse der Vorstudie sollen in die Aus- und Weiterbildungsangebote der saarländischen Bauwirtschaft integriert werden, um Unternehmen und Fachkräfte für die Zukunftsmärkte fit zu machen. Die Initiative zeigt die Bereitschaft der Akteure, regionales, nachhaltig produziertes Holz aus der Großregion bereitzustellen und Lieferketten aufzubauen oder zu stärken, um eine bessere Resilienz gegenüber globalen Krisen zu erlangen.
