StartWirtschaftSammelklage gegen Pflanzenschutzmittel-Kartell: Anmeldefrist verlängert

Sammelklage gegen Pflanzenschutzmittel-Kartell: Anmeldefrist verlängert

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Die Anmeldefrist für die Sammelklage gegen das aufgedeckte Pflanzenschutzmittel-Kartell wurde bis zum 15. Mai 2023 verlängert. Bereits über 2.600 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland haben sich der Klage angeschlossen, um sich gegen jahrelange Preisabsprachen von Grosshändlern für überteuerte Pflanzenschutzmittel zu wehren. Schätzungsweise wurden insgesamt über 250.000 deutsche Landwirte, die zwischen 1998 und 2015 Pflanzenschutzmittel erworben haben, Opfer der überhöhten Kartellpreise.

Das Bundeskartellamt deckte vor zwei Jahren die rechtswidrigen Preisabsprachen von insgesamt neun Grosshändlern auf, darunter AGRAVIS und BayWa. Diese wurden Anfang 2020 zu Bußgeldern von insgesamt ca. 157 Millionen Euro verurteilt. Kartellabsprachen führen üblicherweise zu künstlich überhöhten Preisen, sodass betroffene Landwirte mit Rückzahlungen rechnen können.

Das unilegion Bauernbündnis Pflanzenschutz finanziert die Sammelklage gegen das PSM-Kartell und ermöglicht so auch kleinen und mittelständischen Betrieben, ihre Rückzahlungsansprüche zu verfolgen. Die Landwirte können risikofrei an der Sammelklage teilnehmen und müssen keine Verträge mit ausländischen Finanzierern abschließen. Unilegion tritt als Kläger auf und übernimmt das Kostenrisiko im Falle einer Niederlage. Die beteiligten Landwirte müssen lediglich den Kauf der Pflanzenschutzmittel nachweisen.

Im Falle einer erfolgreichen Klage erhält unilegion eine Provision von 21 bis 32 Prozent des erstrittenen Schadensersatzbetrags. Die restlichen 68 bis 79 Prozent des Geldes werden direkt auf die beteiligten Landwirte aufgeteilt. Der erstrittene Schadensersatz hängt von einer eingehenden wettbewerbsökonomischen Begutachtung sowie dem Erfolg bei Verhandlungen mit den Kartellanten oder vor Gericht ab. Es ist möglich, dass die betroffenen Betriebe bis zu 20 Prozent ihrer Kosten für Pflanzenschutzmittel, zuzüglich Zinsen, zurückerstattet bekommen können. Bei einer finalen Beteiligung von über 3.000 Landwirten dürfte eine Summe von mehr als 100 Millionen Euro Schadensersatz (zzgl. Zinsen) zusammenkommen.

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