Rund 121.000 Euro wurden im Saarland im Jahr 2022 für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gesammelt. In Anbetracht der im Herbst noch unsicheren Pandemielage, des laufenden Angriffskriegs in der Ukraine und der steigenden Kosten in allen Lebenslagen ein Ergebnis, mit dem der Landesvorsitzende Werner Hillen sehr zufrieden ist. Zum ersten Mal sammelten auch Schülerinnen und Schüler gleich dreier Gymnasien in drei Landkreisen mit der Bundeswehr.
Nach drei Jahren coronabedingter Pause kamen am 13. April 2023 150 zivile und militärische Sammlerinnen und Sammler auf Einladung der Ministerpräsidentin Anke Rehlinger in der Staatskanzlei zusammen. Rehlinger, die auch Schirmherrin des Landesverbandes Saar ist, verlieh gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden Urkunden und Medaillen zum Dank und zur Anerkennung. Einheiten der Bundeswehr, Reservistenkameradschaften, Schulen, Feuerwehren, Vereine, Verbände und Jugendgruppen sammelten im ganzen Bundesland 120.987,55 Euro. Mit den Spendengeldern sucht der Volksbund nach Kriegstoten, identifiziert und bestattet sie würdig und erhält seine über 830 Kriegsgräberstätten im Ausland. „Mit dieser Tätigkeit trägt der Volksbund wesentlich zur Völkerverständigung bei, er leistet Friedensarbeit, die eine immer größere Bedeutung erhält“, so der Landesvorsitzende.
„Gerade in den heutigen Zeiten ist die Arbeit des VDK wichtiger denn je: Die Erinnerungsarbeit ist eine zentrale Grundlage, um für ein friedliches Miteinander zu werben – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Mein Dank gilt besonders den vielen engagierten saarländischen Helferinnen und Helfern. Mit ihrem Einsatz bewahren sie den Toten von Krieg und Gewaltherrschaft ein bedeutendes Andenken.“, so Ministerpräsidentin Rehlinger in ihrem Grußwort.
Oberst Matthias Reibold, Kommandeur des Landeskommando Saarland und oberster Repräsentant der Bundeswehr im Saarland, ist stolz auf das Ergebnis seiner Sammlerinnen und Sammler in Uniform: Angehörige verschiedener Einheiten der Bundeswehr sammelten 49.736,81 Euro. Durch unterschiedliche Sammlungsaktivitäten der Reservistenkameradschaften im Saarland kamen noch 28.772,19 Euro hinzu.
Erstmals waren gleich drei saarländische Gymnasien an der Aktion „Schule sammelt mit Bundeswehr“ beteiligt. In gemischten Gruppen sammelten Schülerinnen und Schüler mit Soldatinnen und Soldaten in Saarbrücken, Wadern und Saarlouis rund 6.500,00 Euro. Ein Ergebnis, auf das die jungen Leute sehr stolz sind.
Oberst Reibold überreichte dem Landesvorsitzenden des LV Saar den symbolischen Scheck von der Bundeswehr. Der Landesvorsitzende des saarländischen Reservistenverbandes, Stabsfeldwebel der Reserve Rudi Herrmann, übergab ebenfalls einen Scheck.
„In unruhigen Zeiten wie diesen – mit einem Krieg in der Ukraine unmittelbar vor den Toren Europas – ist die Anknüpfung an den Kriegsgräbergedanken aktueller als je zuvor“, so Oberst Reibold in seinem Grußwort. „Gerade deshalb ist die Arbeit des Volksbundes von entscheidender Wichtigkeit. Seine multilaterale Arbeit mit der Bundeswehr und dem Zusammenwirken mit der Jugend prägt unsere Gesellschaft. Insbesondere auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wie auch die Einbindung zahlreicher Nationen in ein gemeinsames Gedenken ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass wir nicht in der Vergangenheit stehengeblieben sind.“
Zum Schluss erfolgten drei besondere Auszeichnungen: Das Ehrenkreuz des Volksbundes, das der Präsident des Volksbundes und ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, vergibt, wurde verliehen.
Wolfgang Mohr, der seit zwei Jahrzehnten wenn möglich während des gesamten Sammlungszeitraums eines Jahres (vier Wochen) vor Friedhöfen und Einkaufszentren sammelt, erhielt das Ehrenkreuz des Volksbundes in Gold. Auch Helmut Sehmer wurde das Ehrenkreuz in Gold verliehen. Er sammelt seit 60 Jahren in verschiedenen Funktionen und pflegt mit der Reservistenkameradschaft Sitterswald ein Kriegerdenkmal. Stefan Feiler von der Feuerwehr Überherrn-Altforweiler bekam für seine herausragende Sammlertätigkeit an Wochenenden und nach Feierabend vom Landesvorsitzenden das Ehrenkreuz in Bronze angesteckt.
Mit einem abschließenden Umtrunk wurde der Empfang beendet. Der Landesverband Saar bedankt sich bei allen Beteiligten und hofft, bei der nächsten Sammlung (21. Oktober – 19. November 2023) wieder so viele Unterstützer zu zählen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. wurde 1919 gegründet und ist seit 1954 im Auftrag der Bundesregierung für die Suche und Identifizierung von deutschen Kriegstoten im Ausland sowie für deren würdige Bestattung und den Erhalt ihrer Gräber zuständig. Seit seiner Gründung hat er in 46 Ländern mehr als 830 Kriegsgräberstätten mit knapp 2,8 Mio. Gräbern errichtet. Die Landesverbände im Inland organisieren u.a. die Haus- und Straßensammlung, Friedens- und Jugendprojekte und die Gedenkstunde am Volkstrauertag. Zudem sind sie Ansprechpartner für Mitglieder und Angehörige und unterstützen die Kommunen in der Kriegsgräberfürsorge. Der gemeinnützige Verein finanziert seine Arbeit zu 70% aus privaten Geldern und ist daher auf Mitglieds- und Spendenbeiträge angewiesen.