Zum Becherhelden kann im Saarland künftig jeder werden. Umweltminister Reinhold Jost hat in Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) dem Einwegbecher den Kampf angesagt. So genannten Coffee to go gibt es künftig im ganzen Saarland auch in selbst mitgebrachte Mehrwegbecher statt in Einweg-Papp- oder Plastikbecher. Die Kampagne soll dabei helfen, unnötigen Müll zu vermeiden und das Saarland sauber zu halten. Der Clou dabei: Die Idee schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Bei jeder Befüllung eines Mehrwegbechers reduziert sich der Getränkepreis um 10 Cent. Bereits zum Auftakt sind rund 100 Cafés, Bäckereien, Tankstellen, Gaststätten und Schnellrestaurants als Becherheld-Tankstellen dabei.
Jede Einrichtung, die Heißgetränke zum Mitnehmen anbietet, kann künftig mitmachen. Alle teilnehmenden Betriebe werden auf der Homepage und in den elektronischen Medien des Umweltministeriums beworben. „Bei 2,8 Milliarden Coffee to go-Einwegbechern, die deutschlandweit jedes Jahr verbraucht werden, kommt die gigantische Menge von 44.000 Tonnen unnötigen Mülls zusammen. Im Saarland sind es jährlich 34 Millionen Einwegbecher, die verbraucht werden. Wir sagen dem überflüssigen Müll von Einwegbechern den Kampf an“, sagt Minister Reinhold Jost. Er ruft die Saarländerinnen und Saarländer dazu auf, ihren Kaffee, Kakao oder Tee am besten in Ruhe zuhause oder im Café zu genießen, „und wenn schon unterwegs, dann wenigstens umweltfreundlich im eigenen Mehrweggefäß“, so Jost. Am PC zuhause, oder unterwegs per Smartphone oder Tablet kann auf einer interaktiven Karte unter www.becherheld.saarland.de nachgelesen werden, wo sich die nächste Becherheld-Tankstelle befindet. Für seine Kampagne bekommt der Minister prominente Unterstützung von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) aus Berlin: „Die Flut aus Einwegbechern wird immer größer, denn seit Jahren steigt die Kaffeenachfrage kontinuierlich an. Wir müssen etwas gegen die Ressourcenverschwendung unternehmen und auf Mehrweg setzen“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz eine Initiative für saubere Straßen, Plätze und Parks starten zu können. Die tolle Kampagne im Saarland ist beispielgebend, und andere Bundesländer sollten so etwas auch umsetzen. Wir brauchen noch mehr Becherhelden und Heldinnen.“ Vor Ort im Saarland findet die Becherhelden-Aktion von Anfang an starke Partner. Die Bäckerinnung des Saarlandes und der Deutsche Hotel und Gaststättenverband (DEHOGA) Saar rufen ihre Betriebe zum Mitmachen auf. Innungsmeister Hans-Jörg Kleinbauer geht mit gutem Beispiel voran und hat saarlandweit als erstes Café in seinem Café „Kleinbauers Backstuben“ den Aufkleber „Becherheld-Tankstelle“ angebracht. Mit diesem Aufkleber werden in Zukunft sämtliche Betriebe im Saarland gekennzeichnet, die sich an der Aktion beteiligen. „Wir hoffen, dass es in den nächsten Wochen noch viel mehr werden“, so der Minister. Die Anmeldung für teilnehmende Gastronomiebetriebe funktioniert ganz einfach per Mail an becherheld@umwelt.saarland.de. Dann wird das Café oder die Gaststätte registriert, bekommt ein Mitmacher-Set mit Informationsmaterial, Aufkleber sowie Info-Flyer für Kunden und wird auf der Homepage des Umweltministeriums beworben. Seitens des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) gibt es großes Lob für die Becherheld-Kampagne: „Der Mehrweg-Becher steht aus Sicht des EVS stellvertretend für eine Vielzahl an alltagstauglichen Maßnahmen, mit denen die Saarländerinnen und Saarländer ganz einfach ihren praktischen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten können“, so EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann. „Wir sind daher gerne Partner der Becherheld-Kampagne und werden im Zusammenhang mit „saarland picobello“, dem Frühjahrsputz für die Umwelt, im nächsten Jahr EVS-Mehrwegbecher auflegen.“ Die Becherhelden selbst müssen sich an ein paar grundsätzliche Spielregeln halten. Natürlich muss ihr mitgebrachter Mehrwegbecher sauber ausgespült sein, damit die Anforderungen an die Lebensmittelhygiene gewährleistet sind. Der Becherrand darf nicht in Kontakt mit der Ausgabedüse kommen. Vor Ort in den teilnehmenden Betrieben hilft das Personal bei Fragen gerne weiter. |