Es kommt selten vor, dass ein Hund oder auch eine Katze verschwindet. Aber es kommt vor. Man liest es immer wieder auf facebook und instagram, dass ein Herrchen oder Frauchen seinen Vierpfoter vermisst. Allermeistens gibt es Stunden später Entwarnung und ein inniges Wiedersehn. Manchmal haben sich die Tierchen aber auch dermaßen verlaufen, dass sie jemandem auffallen, der sich dann bei der Gemeindeverwaltung meldet.
Für diese Fälle haben die Gemeinde Quierschied, der Schäferhundeverein Quierschied und die Stadt Sulzbach nun einen Auffangzwinger auf dem Gelände des SV eingerichtet, so dass die eingefangenen Tiere vorübergehend ein Dach über dem Kopf haben. Notwendig wurde die Schaffung der Unterbringung, weil der Zwinger in Bayrisch-Zell durch den Verkauf des Anwesens weggefallen ist. Nun haben die Ausgebüxten eine neue Bleibe an der Schnittstelle zwischen den Gemeinden Quierschied und Sulzbach gefunden.
„Vorher war dies ein Abstellraum, den wir nicht wirklich gebraucht haben.“ erzählt Dirk Daniel, der 1. Vorsitzende des Schäferhundevereins. Als dann die Anfrage kam, war man sofort bereit, mit den beiden Gemeinden zusammenzuarbeiten. Den Raum hergerichtet hat der Bauhof Quierschied in Eigenleistung. Das Ganze ist also eine schmale Lösung zum Wohl der Tiere.
Und zum Wohl der betroffenen Hundebesitzer. Denn solch ein ausgebüxter Hund kann schon Kosten verursachen. „Wenn wir auf ein Tier aufmerksam gemacht werden, wird die WUI benachrichtigt, damit sie es einfängt“. Ohne die Zwischenunterbringung im neuen Zwinger des Schäferhundevereins Quierschied, würde der Vierbeiner in Bertha-Bruch-Tierheim nach Saarbrücken transportiert werden. Auf Kosten des Besitzers. So spart er einige Kilometer und Kosten, in dem er nur den Weg zum Zwinger berappen muss. Auch die Verpflegung würde berechnet werden. Dirk Daniel und sein Team wollen hier Kulanz zeigen: „Eine kleine Spende an den Verein würde genügen“.
Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer rechnet nicht mit einem hohen Aufkommen, sieht aber dennoch eine Entlastung für das Bertha-Bruch-Tierheim. Außerdem machte er auf dessen schwierige Lage aufmerksam „Während der Coronazeit gab es einen großen Run auf Haustiere. Einige kamen dann zu dem Schluss, dass sie doch kein Tier halten wollten und haben es dort abgegeben oder auch ausgesetzt. Dadurch steigen die natürlich insgesamt schon hohen Kosten im Tierheim weiter an.“ Das Bertha-Bruch-Tierheim wird vom Regionalverband Saarbrücken über die Umlage der Gemeinden unterstützt.
Durch den bravourösen Einsatz der Mitglieder des Schäferhundevereins wird das Heim nun entlastet, denn kurzfristige Unterbringungen aus den beiden Gemeinden dürften nicht mehr vorkommen.