Am 10. Oktober 2024 laden Werkstätten für behinderte Menschen sowie Inklusionsbetriebe im Saarland zum bundesweiten Aktionstag „Schichtwechsel“ ein. Ziel der Aktion ist es, durch einen Arbeitsplatztausch neue Einblicke in die Arbeitswelt von Menschen mit Behinderung zu ermöglichen und den Austausch zwischen Beschäftigten in Werkstätten und Mitarbeitenden aus Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes zu fördern.
Der Schichtwechsel ermöglicht es den Teilnehmern, für einen Tag in die Rolle des jeweils anderen zu schlüpfen und so neue Perspektiven kennenzulernen. Mehr als 70 Unternehmen und Institutionen aus den verschiedensten Branchen im Saarland beteiligen sich an der Aktion, ebenso wie elf Werkstätten und acht Inklusionsbetriebe. Dabei lernen Mitarbeitende aus Unternehmen die Arbeitsprozesse und Produkte der Werkstätten kennen, während Beschäftigte aus den Werkstätten einen Einblick in verschiedene Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes erhalten.
Vorurteile abbauen und Leistungen sichtbar machen
Der Aktionstag soll nicht nur den Austausch fördern, sondern auch Vorurteile gegenüber Werkstätten und Inklusionsbetrieben abbauen. Viele Menschen wissen nicht, welche wertvollen Dienstleistungen und Produkte dort entstehen. Der Arbeitsplatztausch bietet die Chance, persönliche Erfahrungen zu sammeln und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in der Arbeitswelt zu stärken.
Breite Unterstützung durch Unternehmen und Politik
Der Schichtwechsel erfährt große Unterstützung, auch von Seiten der Politik. Neben zahlreichen Unternehmen beteiligen sich Vertreter aus verschiedenen saarländischen Ministerien und Behörden. Innenminister Reinhold Jost wird beispielsweise in der WZB gGmbH in Spiesen-Elversberg die Sitzung der Werkstatträte leiten, während Staatssekretär Wolfgang Förster den Aktionstag im Finanzministerium in Saarbrücken eröffnen wird. Auch Landrat Sören Meng nimmt teil und wird in der Inklusionsabteilung „Cook & Chill“ der Neue Arbeit Saar gGmbH in Neunkirchen tatkräftig mit anpacken.
Bereits vor dem Aktionstag besuchte die saarländische Landtagspräsidentin Heike Winzent eine Werkstatt für behinderte Menschen. Sie arbeitete in der Saarpfalz-Werkstatt für angepasste Arbeit in Blieskastel und zeigte sich beeindruckt von der Erfahrung: „Der Perspektivwechsel war für mich sehr bereichernd, und ich freue mich auf den Gegenbesuch im Landtag, um meine Arbeitswelt vorzustellen.“
Über den Landesverband Arbeit-Bildung-Teilhabe Saarland e.V.
Der Landesverband Arbeit-Bildung-Teilhabe Saarland e.V. vertritt die Interessen der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und Inklusionsbetriebe im Saarland. Der Verband setzt sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt ein und bietet derzeit rund 3.800 Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze. Das Ziel des Verbandes ist es, Menschen mit und ohne Behinderung in gemeinsamen Arbeitsumgebungen zusammenzubringen und die Inklusion voranzutreiben.
Der Schichtwechsel 2024 bietet eine besondere Gelegenheit, diesen Prozess zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit und ohne Behinderung weiter zu fördern.