In den letzten drei Wochen führte die Polizei im Saarland umfassende Maßnahmen gegen die Verbreitung von Kinderpornographie durch. Die Aktionen basieren teilweise auf Hinweisen des „Nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC)“ aus den USA, die weltweit strafbare Inhalte melden. Die Hinweise für Deutschland werden über das Bundeskriminalamt an die Landespolizeien weitergeleitet.
Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen eine Vielzahl von Tatverdächtigen und ließ im März auf Grundlage von Gerichtsbeschlüssen 47 Durchsuchungen in Wohnungen und Arbeitsstellen durchführen. Dabei waren bis zu 26 Einsatzkräfte aktiv, unterstützt durch die Ermittlungsgruppe „Halde“, die Direktion LPP 2 Kriminalitätsbekämpfung/LKA, Operative Einheiten und die Bereitschaftspolizei.
Die Durchsuchungen erstreckten sich über 22 Städte und Gemeinden im Saarland. Dabei wurden insgesamt 533 Gegenstände sichergestellt, darunter sämtliche IT-Geräte und Ausdrucke mit kinderpornographischem Material, zur weiteren Auswertung.
Die Tatverdächtigen reichen vom 14-jährigen Jugendlichen bis zum 70-jährigen Senior. Darunter befinden sich auch drei Frauen. Einige der Tatverdächtigen sind bereits in der Vergangenheit in diesem Deliktsbereich aufgefallen.
Neben kinderpornographischen Beweismitteln fanden Ermittler in einem Fall eine Cannabisplantage. Des Weiteren wurde die Polizei in Rheinland-Pfalz zur Unterstützung hinzugezogen, da sich Anschlussdurchsuchungen aus den Ermittlungsergebnissen ergaben.
Das Ministerium weist darauf hin, dass die Weitergabe von kinderpornographischen Inhalten, einschließlich Bildern und Videos, die sexuellen Missbrauch von unter 14-Jährigen zeigen, strafbar ist. Seit einer Gesetzesänderung am 1. Juli 2021 wird die Verbreitung solcher Inhalte mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr geahndet.
Minister Reinhold Jost betont die Wichtigkeit des Schutzes von Kindern vor Gewalt und sexuellem Missbrauch und ruft zur Mithilfe auf. Er ermutigt, solche Inhalte nicht weiterzuverbreiten, Chatgruppen zu verlassen, in denen solche Inhalte geteilt werden, und verdächtige Inhalte zu melden. Weitere Informationen sind unter der Kampagne SOUNDS WRONG des Programms Polizeiliche Kriminalprävention zu finden.