Ein Beitrag aus dem aktuellen INGO
In der Regel müssen die Flächennutzungspläne der Gemeinden nach etwa 15-20 Jahren den ständig fortschreitenden baulichen Entwicklungen angepasst werden. Der derzeitige Flächennutzungsplan der Stadt St. Ingbert stammt aber noch aus dem Jahr 1979 und das bereitet der Stadtverwaltung und auch den Kommunalpolitikern zur Zeit einige Probleme.
Während die Mitttelstadt St. Ingbert im Jahre 1975 noch etwa 45.000 Einwohner zählte, sind es heute noch rund 36.000, wobei nach den derzeitigen Prognosen in den kommenden Jahren mit einem weiteren Schwund von etwa 5000-6000 Einwohnern gerechnet werden muss. Nach wie vor besteht eine große Nachfrage nach Bau-grundstücken, wobei das Einfamilienhaus am ruhigen Stadtrand noch im Trend liegt. Im Stadtgebiet befinden sich etwa 450 leerstehende Häuser, von denen ein großer Teil an verkehrsreichen Straßen liegt, was sie nicht gerade begehrenswert macht. Dazu kommen etwa 650 Baulücken, die sich fast ausschließlich in Privatbesitz befinden.
Stadtverwaltung und Stadtrat sind derzeit auf der Suche nach Grundstücken, die sich für eine Wohnbebauung eignen, wobei vor allem Gelände in Frage kämen, die der Stadt gehören, wie etwa der Sportplatz in der Nähe des Fidelishauses, das frühere Betriebsgelände der Stadtgärtnerei oder eine Freifläche in der Nähe der Betzentalstraße.
Doch die Anlieger dieser Grundstücke haben gegen deren Babauung erhebliche Bedenken vorgebracht. Der Bau der dringend erforderlichen neuen Wohnungen, die sowohl zeitgemäß als auch erschwinglich sein müssten, dürfte deshalb große Schwierigkeiten bereiten.
Das bedeutet aber nicht, dass die Bauhandwerke in St. Ingbert zur Zeit keine Arbeit hätten. Auf dem Gelände des Gesundheitsparkes in der Nähe des Kreiskrankenhauses entsteht ein Seniorenheim, das rollstuhlgerechtes betreutes Wohnen anbieten wird. Von Woche zu Woche gewinnt an der Ecke Poststraße-Schlachthofstraße ein Neubau an Höhe, der vorwiegend gewerblich genutzt werden soll. Für Investoren lohnt es sich nach wie vor in St. Ingbert zu bauen, nur Familien, die nach einer neuen Wohnung suchen, gehen vorerst leer aus.