„Es wird Zeit, die Fahrradzone im Nauwieser Viertel endlich weiterzuentwickeln. Das heißt für uns: Schluss mit dem Durchgangsverkehr und mehr Platz für Radfahrende und Fußgänger*innen!“ – so die Forderung der SPD-Stadtratsfraktion.
Patrick Kratz, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt: „Tagein, tagaus erleben wir gefährliche Situationen, die deutlich machen, dass wir noch weit entfernt sind von einer echten Fahrradzone, in der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind.“
Größter Kritikpunkt sei laut Kratz der Durchgangsverkehr: „Verkehrserhebungen haben gezeigt, dass ca. ein Drittel der Autos gebietsfremd sind. Hier werden das Viertel und die Fahrradzone lediglich als Abkürzungen genutzt, zum Nachteil der restlichen Verkehrsteilnehmer*innen und nicht zuletzt der Anwohner*innen. Da grenzt es schon an Verhöhnung, wenn der zuständige Baudezernent, darauf angesprochen, lediglich an Autofahrende appelliert, man möge sich doch an die Verkehrsregeln halten.“
Deshalb brauche es jetzt laut SPD konkrete bauliche Maßnahmen: In einem Antrag fordert die Fraktion, den Durchgangsverkehr entschieden zu reduzieren. Willkommener Anlass dafür sei das Nauwieser Viertelfest: „Wir drängen darauf, die Absperrungen auch nach dem Fest im Rahmen eines Pilotprojektes für einen längeren Zeitraum stehen zu lassen. Daran lässt sich aus erster Hand erkennen, welchen Einfluss der Durchgangsverkehr auf die Sicherheit der Radfahrenden und die Lebensqualität im Viertel hat. Mittelfristig stellen wir uns an den entsprechenden Punkten eine intelligente Zugangssteuerung vor, um ausschließlich Befugten Durchlass zu gewähren“, so Kratz.
Ein zweiter Punkt zur Förderung des Radverkehrs sind laut SPD weitere sichere und komfortable Abstellmöglichkeiten. Christine Jung, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, verweist dabei auf die Großherzog-Friedrich-Straße, wo sich das Projekt „Velobox“ erfolgreich bewährt habe: „Daher beantragen wir, zwei weitere Veloboxen aufzustellen. Konkrete Standorte in städtischer Liegenschaft haben wir im Antrag vorgeschlagen: Vor dem JUZ und an der Ecke Rotenbergstraße/Richard-Wagner-Straße“
Ein besonderes Augenmerk müsse man laut Jung auf Lastenräder legen, für die es bislang keine geeigneten Abstellplätze gäbe: „Sowohl für die private wie auch die gewerbliche Nutzung werden Lastenräder immer attraktiver, das sollte beim Bau neuer Abstellplätze berücksichtigt werden. Wo, wenn nicht in einer Fahrradzone, lassen sich solche Ideen am besten umsetzen?“
SPD-Stadtratsfraktion