Das CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler ist die einzige Klinik in der Region, in der Hämorrhoiden und Analfisteln jetzt mit dem Laser behandelt werden können
Saarbrücken. Seit Anfang April können Hämorrhoiden und Analfisteln am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler mit einem schonenden Laser-Verfahren behandelt werden. „Wir sind damit das einzige Krankenhaus im Umkreis von 200 Kilometern, das diese Behandlung anbietet“, erklärt Bärbel Hornberger, Chefärztin der Klinik für Allgemeinchirurgie und Proktologie am Standort Dudweiler.
Die Ärztin führt mit ihrem Team im Jahr rund 800 proktologische Eingriffe durch. In Köln hat sie sich in der minimal-invasiven Laser-Therapie fortgebildet und das moderne Gerät für ihre Klinik angeschafft. „Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leiden einmal im Leben unter den schmerzhaften Folgen einer Hämorrhoiden-Erkrankung“, sagt Hornberger. „Trotzdem ist es nach wie vor ein Tabu-Thema, das so lange wie möglich verschwiegen wird. Dabei sind die Therapieaussichten umso besser, je früher Hämorrhoiden behandelt werden.“
Gesunde Hämorrhoiden unterstützen als Gefäßpolster die Funktion des Schließmuskels. Krankhaft werden Hämorrhoiden erst dann, wenn sich in diesen Polstern das Blut staut und sie sich dadurch vergrößern. Gerade in einem frühen Stadium sei die schonende Laser-Operation besonders erfolgversprechend. Anstatt das unnatürlich geschwollene Gefäßpolster schneidend zu entfernen, wird es mit dem Laser von innen heraus geschrumpft. Auch Anal-Fisteln, die einen unnatürlichen Gang vom Darm durch den Schließmuskel an die Haut des Gesäßes bilden, können mit der neuen Methode behandelt werden. Die Expertin ist begeistert von der Methode: „Die Patienten haben deutlich weniger Schmerzen und sind schneller wieder fit, wodurch längere Arbeitsunfähigkeit vermieden werden kann. Das Risiko der Verletzung des Schließmuskels ist gering. Zudem entfallen die aufwändigen Verbandswechsel. Der Eingriff dauert nur etwa 15 Minuten und die Komplikationsrate liegt nahezu bei Null.“
Chefärztin Bärbel Hornberger beobachtet in den vergangenen Jahren eine stetig steigende Zahl an Eingriffen im proktologischen Bereich. „Eine ballaststoffarme Ernährung, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, zu wenig Bewegung oder eine überwiegend sitzende Tätigkeit begünstigen Verstopfung und Hämorrhoiden-Bildung“, erklärt sie. „Man könnte es also fast als Volkskrankheit bezeichnen.“ Am Standort Dudweiler ist man auf steigende Fallzahlen vorbereitet: „Bis zu zehn Eingriffe am Tag sind schon jetzt problemlos durchführbar. Wir planen gemeinsam mit der Geschäftsführung unsere Kapazitäten noch auszuweiten. Dazu werden auch unsere Oberärzte und Assistenzärzte jetzt schrittweise in die neue Laser-Operations-Methode eingeführt.“
Text: Nele Scharfenberg
Foto: Iris Maurer