Umsetzung der Schulöffnung völlig unklar – Infektionsschutzkonzept vorlegen
Der saarländische Bundestagsabgeordnete und Grünen-Landeschef Markus Tressel hat die Informationspolitik des Bildungsministeriums zur beabsichtigten Schulöffnung im Saarland zum 4. Mai kritisiert. Immer noch sei für den Großteil der Betroffenen völlig unklar, wie der Infektionsschutz im Rahmen der geplanten Schulöffnung sichergestellt werde. Bei Eltern, Schülern und Lehrern gebe es große Unsicherheit und wenig bis keine Informationen. Der Grünen-Politiker fordert Bildungsministerin Streichert-Clivot auf, endlich für Klarheit zu sorgen. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte bräuchten jetzt Gewissheit.
„Während die Schulöffnung für die Abschlussklassen der Schulen zum 4. Mai bereits beschlossene Sache ist, bleibt die Umsetzung des Infektionsschutzes an den Schulen völlig unklar. Verantwortlicher wäre es gewesen erst auf der Grundlage eines fertig erarbeiteten und verständlich und gut kommunizierten Infektionsschutzkonzepts zu entscheiden, wie viele Klassen überhaupt in den jeweiligen Gebäuden beschult werden können – ähnlich wie beim Feuerschutzkonzept. Klar ist, Zugeständnisse beim Infektionsschutz darf es nicht geben. Ängste und Unsicherheiten sollte man nicht über Wochen im Raum stehen lassen“, sagt Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Chef der Saar-Grünen.
Bildungsministerin Streichert-Clivot müsse nun zügig das Infektionsschutzkonzept vorlegen und dieses den Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften vorstellen. Tressel: „Wir brauchen endlich Klarheit. Wie sehen die Sicherheitsabstände aus? Wird der Schulbeginn über den Tag gestreckt? Wie wird sichergestellt, dass ausreichend Waschbecken, Seife und Desinfektionsmittel in den Schulgebäuden zur Verfügung stehen? Wie laufen die Vorbereitungen der Schulträger in dieser Frage? Gibt es eine Maskenpflicht? Hinzu gibt es viele offene Fragen, die sich auch bei der Schülerbeförderung und Schulverpflegung stellen: Fahren die Schulbusse wieder und wenn, wie kann dort der Sicherheitsabstand gewährleistet werden?“
Zudem stellen sich auch für Lehrkräfte ganz neue Fragen. Tressel: „Die Schulöffnung ist insbesondere für die Lehrerinnen und Lehrer eine Herausforderung. Das Land muss als Dienstherr und Arbeitgeber hier seine Fürsorgefunktion für die Lehrkräfte verstärkt wahrnehmen, insbesondere aus arbeitsmedizinischer Perspektive. Auch gilt es, die Lehrerinnen und Lehrer auf die veränderten Unterrichtsbedingungen vorzubereiten und ihnen entsprechende Informationen an die Hand zu geben. Bisher fehlt es daran.“