Die Polizei informiert:
Neunkirchen (ots) – Saarbrücken/Neunkirchen. Bei einem Polizeieinsatz wegen
häuslicher Gewalt in Neunkirchen schoss der Mann mit einer Pistole auf
eingesetzte Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, verfehlte diese jedoch und
konnte zunächst flüchten. Im Laufe der anschließenden Fahndung nahmen
Einsatzkräfte der Bundespolizei den Neunkircher fest.
Heute Nacht (24.01.2020) wurde die Polizei in Neukirchen gegen 01:00 Uhr zu
einem Streit zwischen dem späteren Schützen und dessen Lebensgefährtin gerufen.
Als Polizeibeamte an der genannten Örtlichkeit in der Wellesweiler Straße
eintrafen, war der in Nordrhein-Westfalen geborene Mann jedoch nicht mehr
anwesend.
Gegen 02:00 Uhr ging eine erneute Meldung bei der Polizei ein, weil der Mann
wieder vor der Wohnungstüre stand und gewaltsam einzudringen versuchte. Als die
Polizeikräfte kurze Zeit später dort eintrafen, hatte sich dieser jedoch wieder
entfernt.
Bei der anschließenden Durchsuchung des Wohnhauses traf ein 28-jähriger
Polizeibeamter, als er über eine Leiter den Dachboden des Hauses betreten
wollte, dort auf den 38-Jährigen. Dieser zog unvermittelt eine Waffe, weshalb
sich der Polizeikommissar mit einem Sprung von der Leiter in Sicherheit brachte.
Danach schoss der polizeibekannte Mann in Richtung der am Fuße der Leiter
stehenden Einsatzkräfte. Diese zogen sich deshalb zur Eigensicherung kurzzeitig
zurück, was der Schütze zur Flucht nutzen konnte.
Der wegen Gewaltdelikten bekannte Neunkircher konnte kurze Zeit später im Rahmen
einer sofort eingeleiteten Fahndung, an der auch Einsatzkräfte aus Sankt
Ingbert, Homburg und der Bundespolizei beteiligt waren, trotz heftiger Gegenwehr
festgenommen werden.
Bei seiner Festnahme trug der offensichtlich alkoholisierte und unter dem
Einfluss von Drogen stehende Mann die zuvor verwendete, geladene scharfe
Schusswaffe bei sich. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden Einsatzkräfte
neben einer Machete auch geringe Mengen an Betäubungsmitteln.
Keiner der am Einsatz beteiligten Kräfte wurde verletzt, jedoch mussten fünf
Beamtinnen und Beamte im Alter zwischen 43 und 23 Jahren anschließend
psychologisch betreut werden. Wegen des Vorwurfs des versuchten Totschlags sitzt
der 38-Jährige jetzt in Untersuchungshaft in der JVA Saarbrücken.
Die Ermittlungen dauern an.