Im Saarland leben – Stand August 2019 – 127.052 schwerbehinderte Menschen. Diesen Menschen gebührt besonderer Schutz und Aufmerksamkeit und für sie gelten im Arbeitsleben besondere Regelungen. Ein wichtiger Bestandteil in den Betrieben stellen hier die Schwerbehindertenvertretungen dar.
Was ist die SBV
Die Schwerbehindertenvertretung hat die Aufgabe, die tatsächliche Eingliederung (schwer-)behinderter Kollegen in den Betrieben zu fördern. Schwerbehindertenvertreter haben ein vielfältiges Ehrenamt, in dem sie die Interessen von (schwer-)behinderten Kollegen im Betrieb vertreten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Hier ist Know-How, Fingerspitzengefühl und Sozialkompetenz gefragt.
Vom 01.10. – 30.11.2018 fanden die turnusmäßigen Wahlen der Schwerbehindertenvertretung in den Betrieben statt. Durch die Fusion im Juni 2019 mit der Volksbank Untere Saar eG, mussten Neuwahlen der Schwerbehindertenvertretung durchgeführt werden. In der Wahl am 30.10.2019 wurde Rita Maria Ianni in ihrem Amt als Vertrauensperson bestätigt und für vier weitere Jahre gewählt. Kathrin Giese wurde ebenfalls wiedergewählt als stellvertretende Vertrauensperson.
„Wir sind betriebliche Helfer, Vertrauenspersonen und „Menschenfreunde“ mit viel Fingerspitzengefühl und Sozialkompetenz. Aufgrund der weitreichenden Aufgabengebiete kann man hier auch schon nicht mehr von einem Ehrenamt sprechen, denn es ist viel mehr: Es ist die Hauptaufgabe einer Vertrauensperson in einem Betrieb. Ich erwarte mir hier für alle Schwerbehindertenvertretungen und für meine Person noch viel mehr Unterstützung von der Politik, was die Anerkennung, die Mitbestimmungsrechte und vor allem die Freistellung für uns anbelangt. Denn da geht meiner Meinung nach „noch viel mehr“. Aufgabengebiete wie das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), Sucht, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und vieles mehr erfordern fundierte Kenntnisse und auch Zeit, so etwas umzusetzen. Denn das sind wir unseren KollegInnen im Betrieb schuldig“ so Ianni.
Sie sieht ihren Auftrag darin, schwerbehinderte Menschen und die ihnen Gleichgestellten im Betrieb ihren Leiden entsprechend zu integrieren, denn sie leisteten gleichwertige Arbeit. Menschen mit einer Behinderung könnten durch ihre zusätzliche und von sozialer und menschlicher Kompetenz geprägte Perspektive eine Bereicherung für jedes Unternehmen sein. Wichtig sei der Abbau von Barrieren und dabei meinte Ianni neben den baulichen vor allem auch die im Kopf.
Die Vertrauenspersonen hätten ein offenes Ohr für viele Belange. Der Kontakt wird gesucht, wenn die Betroffenen Hilfestellung in Konfliktsituationen mit anderen Kolleginnen und Kollegen oder auch der Führungskraft benötigen. Geholfen wird, wenn Anträge auf Schwerbehinderung oder Gleichstellung zu stellen oder Widersprüche zu formulieren sind, falls solche Anträge unberechtigterweise abgelehnt wurden. Wenn eine andere Tätigkeit anvisiert wird, beraten die Schwerbehindertenvertreter entsprechend oder beschaffen Hilfsmittel, die den Betroffenen ihre Arbeit und ihr Leben generell erleichtern. Außerdem stellen sie den Kontakt zu den Integrationsämtern her, unterstützen bei Anträgen zu Reha-Maßnahmen und vielem mehr. „Ohne die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, der Personalabteilung und dem Arbeitgeber wäre vieles nicht möglich. In erster Linie steht die Förderung und Unterstützung der (schwer-)behinderten Mitarbeiter im Vordergrund – sowohl in gesundheitlicher, als auch in arbeitsrechtlicher Hinsicht. Ich freue mich auf die nächsten vier Jahre und habe noch viele Pläne, die ich gemeinsam mit dem Arbeitgeber umsetzen möchte“, so abschließend Ianni.
Kontaktdaten: Rita Maria Ianni, Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen der VVB, Kaiser-Friedrich-Ring 7-13, 66740 Saarlouis, Telefon: 06831/913-8306