Der älteren Generation in Rohrbach ist der Name „Schwester Leopolda“ mit Sicherheit ein Begriff, hat sie doch viele Jahre in „de Kinnerschul“ in der damaligen „Gartenstraße“ gewirkt. Liebevoll und fürsorglich betreute sie die Kinder, die ihr allesamt ans Herz gewachsen waren. „Alle sind lieb, jedes auf seine eigene Art. Man kann nicht umhin, man muss sie alle liebhaben“, so ihre einfühlsamen Worte aus einem Zeitungsartikel von 1960. Bei ihr durften die Kinder sorglos in den Tag hineinleben, sich ihre eigene Welt bauen, in der sie selbst der Mittelpunkt waren. 145 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren besuchten damals täglich morgens und mittags den Kindergarten. Für Schwester Leopolda war die Arbeit mit den Kindern eine Berufung. Sie war glücklich und zufrieden, und das spürten die Kinder. Ruhig und sanft gab sie ihre Anweisungen, nie war ein hartes Wort zu hören. Sie wusste mit den Kindern umzugehen und kannte die Stärken und Schwächen eines jeden Einzelnen. Ihre Liebe, ihr Lächeln und ihre Bescheidenheit werden vielen Ehemaligen in Erinnerung bleiben.
Viele Stationen prägten ihr Leben und Wirken
Sr. M. Leopolda (Magdalena) wurde am 31.Mai 1924 in Niederwürzbach/Saar geboren.
Die Volksschuljahre, ein einjähriger hauswirtschaftlicher Lehrgang im Kloster Mallersdorf, ein kaufmännischer Jahreslehrgang an einer privaten Einrichtung in Zweibrücken waren u.a. Stationen ihrer schulischen/beruflichen Ausbildung. Die eigentliche Ausbildung zur Kindergärtnerin, ihrem „Lebensberuf“, absolvierte sie von 1946 bis 1948 am Kindergärtnerinnen-Seminar in Landstuhl.
Am 03. Mai 1949 trat sie ins Postulat des Klosters ein, wurde am 21. November1949 eingekleidet und legte am 8. Dezember 1950 ihre erste Profess ab. Ihr erster Einsatz in einem Kindergarten führte sie 1951 nach Rohrbach. 1963 wechselte sie in das damalige Kindererholungsheim in Kirchenarnbach. 1965 erfolgte dann ihre Entsendung nach Blickweiler, wo sie als „Kinderschulschwester“ mit viel Liebe ihre Kraft bei den Kleinen einsetzte und daneben lange auch den Kirchen- und Sakristeidienst versah.
1996 kam Schwester Leopolda nach St. Ingbert und wohnte im Schwesternhaus Auf der Meß. Viele Jahre hat sie mit ihren kreativen Ideen das Schmücken der Kapelle übernommen und beim Sakristeidienst mitgeholfen.
Im Spätjahr 2017 erforderte ihre gesundheitliche Situation den Wechsel in die Krankenabteilung des Mutterhauses St. Dominikus in Speyer.
Schwester Leopolda verstarb am 26. Juni 2022 im gesegneten Alter von 98 Jahren.
Quelle: Stadt St. Ingbert