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Seele und Atemwege treiben Krankenstand nach oben

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Saarbrücken, 13. Mai 2019 – Beschäftigte aus dem Saarland waren im Jahr 2018 öfter krankgeschrieben als im Jahr davor. Das meldet die Krankenkasse BARMER, die die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der rund 55.000 bei ihr im Saarland versicherten Erwerbspersonen anonymisiert ausgewertet hat. „Besonders seelische Leiden und Erkrankungen der Atemwege sorgten für einen Anstieg bei Krankschreibungen von Erwerbspersonen im Saarland“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Laut der BARMER-Daten schlugen Erkältungs- und Grippekrankheiten im Saarland besonders heftig zu. Alle Landkreise des Bundeslands verzeichneten infolge von Erkrankungen der Atemwege Ausfallzeiten, die deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 2,7 Arbeitstagen lagen. „Hierfür dürfte die heftige Grippewelle im ersten Quartal des Vorjahres die Ursache sein“, meint Kleis. Am heftigsten traf es die Landkreise St. Wendel und den Saarpfalz-Kreis (je 3,3 Tage). Am glimpflichsten kam der Regionalverband Saarbrücken davon (2,9 Tage, Landesdurchschnitt: 3,1 Tage).

Psychische Leiden belasten Beschäftigte im Saarland besonders stark

Gestiegen sind die Ausfallzeiten saarländischer Arbeitnehmer wegen seelischer Leiden. Ihretwegen blieb jede Erwerbsperson aus dem Saarland im Durchschnitt 4,3 Tage der Arbeit fern (2017: 4,1 Tage). Das ist der bundesweit höchste Wert im Vergleich aller Bundesländer. Die meisten Tage von Arbeitsunfähigkeit wegen psychischer Erkrankungen im Saarland zählten die Statistiker im Saarpfalz-Kreis (4,63 Tage) und im Landkreis Neunkirchen (je 4,57 Tage). Im Vergleich aller 413 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland landeten die beiden Landkreise auf den Plätzen zwölf und 15.

„Nie war es für Arbeitgeber wichtiger, mit Maßnahmen zur Stressprävention und Stärkung der psychischen Gesundheit ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen“, sagt BARMER-Landesgeschäftsführerin Kleis. Besonders die Digitalisierung der Arbeit berge gesundheitliche Risiken. Das habe eine Studie der Universität St. Gallen im Auftrag der BARMER jüngst belegt. Kleis erklärt: „Digitalisierung führt immer öfter zu Burnout. Wer digitale Medien wie das Diensthandy privat kaum nutzt, ist seltener emotional erschöpft.“ Führungskräfte würden eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern bei der Digitalisierung der Arbeit tragen.

Muskel-Skelett-Erkrankungen: Spitzenwert in Westdeutschland

Genauso oft wie seelische Leiden machten saarländischen Erwerbspersonen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zu schaffen. Sie sorgten im Durchschnitt für 4,3 Arbeitsunfähigkeitstage unter Beschäftigten im Saarland (2017: 4,1). Unter den westdeutschen Bundesländern war das der höchste Wert. Häufigste Ursache waren Rückenbeschwerden. Mehr als jeder zweite Tag (55,6 Prozent) von Arbeitsunfähigkeit ging im Jahr 2018 auf das Konto von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, seelischen Leiden (je 20,4 Prozent) und Atemwegserkrankungen (14,8 Prozent).

Über alle Krankheiten hinweg war jeder Beschäftigte im Saarland 21,1 Tage arbeitsunfähig (2017: 20,6) zuhause. Im Durchschnitt meldete sich jede Erwerbsperson in dem Bundesland 1,3 Mal krank. Sechs von zehn Beschäftigten (59,6 Prozent) im Saarland meldeten sich mindestens einmal arbeitsunfähig (2017: 57,9 Prozent). Der Krankenstand lag bei 5,8 Prozent (2017: 5,7 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten im Saarland 58 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erklärt Kleis.

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