Saarbrücken – Am Sonntagabend um 19:30 Uhr kommt es im Ludwigsparkstadion zu einem spannenden Duell zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Alemannia Aachen. Beide Mannschaften gehen mit unterschiedlichen Ausgangslagen in diese Partie der 3. Liga: Während der FCS als Tabellendritter mit 30 Punkten an den Aufstiegsrängen kratzt, möchte die Alemannia, derzeit Elfter mit 23 Zählern, ihre zuletzt positive Entwicklung fortsetzen.
Auf der Pressekonferenz des 1. FC Saarbrücken Am Freitagnachmittag präsentierten sich Cheftrainer Rüdiger Ziehl und Stürmer Julian Günther-Schmidt konzentriert und optimistisch. Ziehl sieht in der intensiven und langen Trainingswoche eine gute Vorbereitung, um sich auf die aggressive Spielweise und das hohe Pressing der Aachener einzustellen. Die Saarländer setzen vor allem auf ihre in den vergangenen Wochen gewonnene Stabilität. Zwar fallen mit Sebastian Vasiliadis, Amine Naifi, Patrick Schmidt, Bone Uaferro und Bjarne Thoelke einige wichtige Spieler weiterhin aus, jedoch stehen Alternativen bereit. Kapitän Manuel Zeitz wird nach seiner längeren Verletzungspause wieder im Kader sein, aber nicht von Anfang an spielen.
Wir tippen auf folgende Startelf:
Menzel – Fahrner, Becker, Bichsel, Rizzuto – Civeja, Sontheimer, Neudecker – Stehle, Brünker, Günther-Schmidt
Angreifer Julian Günther-Schmidt, der zuletzt wieder vermehrt in der Startelf ran durfte, zeigt sich motiviert, wurde er im magenta podcast 4:3 doch von Yannick Bakic zum besten Spieler der 3. Liga gekürt. Seine Leistungssteigerung dürfte dazu beigetragen haben, dass der FCS seit September keine Partie mehr verloren – ein gutes Omen für das Duell mit dem nicht ganz „alltäglichen“ Aufsteiger Alemannia.
Auf Aachener Seite herrscht nach dem knappen Sieg in der vergangenen Woche gegen den VfB Stuttgart II vorsichtiger Optimismus. Zwar zeigte das jüngste Pokalspiel gegen einen unterklassigen Gegner Schwächen, doch Cheftrainer Heiner Backhaus will die Verlängerung und den knappen Sieg nicht überbewerten. Stattdessen richtet sich der Fokus voll auf das Spiel in Saarbrücken. Als Aufsteiger tritt Aachen mit breiter Brust an, man hat in den letzten zehn Partien nur einmal verloren.
Dennoch muss die Alemannia auf ein paar Leistungsträger verzichten: Dustin Willms, Aldin Dervisevic, Sascha Marquet, Ayman Aourir, Jabez Makanda und Faton Ademi fallen aus. Inwieweit Spieler wie Gianni Gaudino, Lamar Yarbrough oder Leo Putaro rechtzeitig fit werden, ist noch unklar. Coach Backhaus betont den Wert seiner stabilen Defensive und sieht sein Team bereit, auch gegen einen der Liga-Top-Klubs zu bestehen.
Die Statistik zwischen beiden Traditionsvereinen ist erstaunlich ausgeglichen: In insgesamt 46 Begegnungen gab es für Aachen 18 Siege, 12 Unentschieden und 16 Niederlagen. Auswärts tat sich die Alemannia allerdings oft schwer, konnte aber zuletzt eine Serie von sechs ungeschlagenen Spielen gegen den FCS aufweisen. Ein Vorsprung, auf den man sich jedoch nicht verlassen will, denn Saarbrücken verfügt über erfahrene Akteure wie Torjäger Kai Brünker (6 Tore) und Vorlagengeber Simon Stehle (6 Assists).
Für Sonntagabend werden bis zu 13.000 Zuschauer erwartet, darunter rund 1.600 bis 2.000 Aachener Fans – trotz einer Terminüberschneidung mit einem großen Weihnachtssingen am Aachener Tivoli. Das Spiel ist als „Rotspiel“ klassifiziert, weshalb die Camphauser Straße ab 17:30 Uhr gesperrt wird. Der 1. FC Saarbrücken empfiehlt dringend die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Shuttlebus ab dem Busbahnhof (ab 17:15 Uhr) bringt die Fans direkt zur Haltestelle am Ludwigspark.
Am Samstag feiern die FCS Anhänger am Osthafen den schon dritten blauschwarzen Weihnachtsmarkt. Erscheinen ist Pflicht, zumal die Einnahmen der Veranstaltung komplett an karitative Projekte gespendet werden. Damit beweisen die Fans des 1. FC Saarbrücken wiederholt, dass sie nicht nur am Fußball interessiert sind, sondern ihrem Handeln auch eine positive gesellschaftliche Dimension geben möchten.