4621 Zuschauer sahen heute im Sportpark Höhenberg einen hoch verdienten Sieg des 1. FC Saarbrücken bei Viktoria Köln. Die Tore von Rizzuto und Uaferro und eine geschlossene Mannschaftsleistung halten den FCS im letzten Spiel der Hinrunde weit vorne im Kampf um einen Aufstiegsplatz.
Rüdiger Ziehl stellte seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen den MSV Duisburg auf einer Position um: Adriano Grimaldi begann für Marvin Cuni, der verletzungsbedingt fehlte. Auch Mike Frantz musste an diesem Abend passen, aber auf eigenen Wunsch: Seine Frau erwartet ein Kind und er wollte ihr natürlich beistehen.
Batz – Uaferro, Böder, Krätschmer – Jänicke, Günther-Schmidt, Gnaase, Neudecker, Rizzuto – Rabihic, Grimaldi
Trotz Schneechaos in der Eifel hatten einige Hundert FC-Fans den Weg an den Sportpark Höhenberg gefunden. Die Partie begann mit Schwung. Saarbrücken fand schnell zu seinem Spiel über die agilen Außen Jänicke und Rizzuto. Nach einem Eckball in der 6. Minute von Jänicke hatte der Stürmer den Kopf dran, doch er verfehlte das Tor um ein paar Zentimeter.
Hinten mussten die Saarbrücker in der letzten Reihe oft 1 gegen 1 spielen, was gelegentlich zu brenzligen Situationen führte, insbesondere, wenn die Kölner über die Außenbahn durchdrangen. In der 22. Minute jedoch erzielten die Gäste die Führung. Eine Hereingabe von Günther-Schmidt konnte der von außen hereingelaufene Rizzuto zunächst nicht verwerten, doch nach einem Abspielfehler von Koronkiewicz war der flinke Deutsch-Italiener zur Stelle und schob zur Führung ein.
Saarbrücken war nun klar besser. Böder hatte eine Chance in der 25. Minute, sieben Minuten später herrscht Chaos im Kölner Strafraum. Erst wird Gnaases Schuss geblockt, dann pariert Voll den Knaller von Neudecker. Der FCS macht richtig Druck, Viktoria reagiert nur noch und versuchte es gegen Ende der ersten Halbzeit mit hohen Bällen, die jedoch von der großgewachsenen Saarbrücker Abwehr abgefangen wurden. Dennoch kamen die Viktorianer in den letzten Minuten noch einige Male gefährlich vors Tor von Daniel Batz, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr.
Während der Halbzeitpause kam Bewegung in den Gästeblock. Etliche Busse waren endlich eingetroffen und die FCS Fans machten sich von nun an lautstark bemerkbar. Den Weißen merkte man an, dass es in der Kabine wohl etwas lauter zugegangen sein musste, denn sie spielten nun beherzter in Richtung des Saarbrücker Tors.
Nach 54. Minuten hieß es dann 0:2!. Ein Freistoß von der rechten Strafraumkante von Richard Neudecker segelte direkt auf den Kopf von Bone Uaferro, der den Ball souverän ins Eck drückte. Danach knallte es heftig im Saarbrücker Block. Schiedsrichter Badstübner sah sich gezwungen, die Partie kurz zu unterbrechen. In der 61. Minute musste Rüdiger Ziehl zum ersten Mal wechseln: Adriano Grimaldi schied verletzt aus. Für ihn kam Luca Kerber. Der vergab gleich darauf freistehend im Fünf-Meter-Raum eine tolle Hereingabe von Richard Neudecker. Kerber rückte auf die Halbposition von Günther-Schmidt, der dafür Grimaldis Position im Sturm übernahm.
Nach einer kurzen Besinnungspause waren die Viktorianer wieder im Spiel und hätten in der 67. Minute fast den Anschlusstreffer erzielt als Meißner aus 20 Metern abzog, doch Daniel Batz war zur Stelle und bereinigte die Situation. In der 77. Minute durften schließlich Manuel Zeitz und Julius Biada auf den Platz. Sie kamen für Dave Gnaase und Richard Neudecker. Sieben Minuten vor Schluss hatte Kasim Rabihic das 0:3 auf dem Fuß, doch sein Schuss traf den Kölner Torhüter Voll. Danach brachte Rüdiger Ziehl Justin Steinkötter und Dominik Becker für Julian Günther-Schmidt und Kasim Rabihic. Kurzdarauf spielten die Blauschwarzen einen schönen Konter über Biada, Steinkötter und Rizzuto, dessen Schuss jedoch von Voll pariert wurde. In der letzten Sekunde fegte Batz noch einmal einen Querschläger von der Linie.
Fazit: Fokussiert und kampfbereit starteten die Blauschwarzen ins Spiel gegen die individuell sehr stark aufgestellten Kölner. Sie erarbeiteten sich die besseren Möglichkeiten und gingen völlig verdient als Sieger vom Platz. Für Rüdiger Ziehl war der Leistungsunterschied im Vergleich zur Partie gegen den MSV nicht wirklich erklärbar. „Tagesform“ nannte er schließlich als Antwort.
Das Spiel verdeutlichte wie wichtig Adriano Grimaldi für den FCS ist. Seine Präsenz sorgte für viel Respekt beim Gegner und fast auch für ein Tor für den 1. FC Saarbrücken. Nach dem überzeugenden Auftritt in Köln muss in der kommenden Woche in Paderborn gegen den SC Verl nachgelegt werden.