Am vergangenen Montag hat sich ein Verein gegründet, der eine Liste für die Landtagswahl im März kommenden Jahres aufstellen möchte. Sie richtet sich an Menschen, die mit der Politik der von CDU und SPD allgemein unzufrieden sind und von den Querelen innerhalb der Grünen und der Linken abgeschreckt wurden.
Der Verein besteht aus einer Reihe von Personen, die über Jahre hinweg durch Verbandsarbeit Fachkompetenz erworben hätten, was auch ein Grund dafür sei, weshalb man an einen Erfolg bei der Landtagswahl glaube. Für diese werde eine Liste vorbereitet, die sich durch fachliche und personelle Attraktivität und Vielfalt auszeichne. Vereinsmeierei solle vermieden werden, damit alle Kraft in Arbeit für die Sache und die Inhalte gehen könne. Die Liste werde so aufgestellt werden, dass jederzeit Kompetenz nachrücken kann. Die Kandidaten müssten parteilos sein. Mit diesem Angebot gehe man davon aus, aus dem Stand heraus ernsthaft in der Lage zu sein, in den Landtag einzuziehen und so die Verhältnisse „zum Tanzen zu bringen“.
Nach der formalen Gründung sollen die programmatischen und organisatorischen Arbeiten aufgenommen werden. Die Gründungsversammlung habe sich durch schnelle pragmatische Einigkeit in der Sache, wenig Formalismus und gegenseitige Akzeptanz ausgezeichnet.
Neben der kurzfristig anstehenden Aufgabe einer Teilnahme an der Landtagswahl 2022 solle mittelfristig ein Rahmen geschaffen werden, in dem alle, die an transparenter und demokratischer Politikgestaltung interessiert seien, drängende allgemeine und landespolitischen Fragen diskutieren und konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet könnten“, so der Sprecher des Vorstandes des gegründeten Vereins.
Zu Sprecher:innen wurden Henry Selzer und Undine Löhfelm gewählt. Dem siebenköpfigen Vorstand gehören ferner an: Heike Hanson, Frank Lichtlein, Prof. Uwe Leprich, Anna Hassdenteufel und Ulrike Dausend.
Kurz nach Bekanntwerden der Neugründung von Bunt.Saar meldete sich das Grüne Bündnis Saar, dem Frank Lichtlein zuvor angehörte, mit einer Klarstellung, dass man nicht an der Vorbereitung der neuen Wählergruppe beteiligt gewesen sei. Man bedaure die Gründung der sogenannten „Bunt.Saar“-Liste und befürchte dadurch eine Zersplitterung der Stimmen für eine sozial-ökologische Politik bei der Landtagswahl im März. Es bestehe die Gefahr, dass wertvolle Stimmen für eine Grüne Politik im saarländischen Landtag verloren gingen.
„In der Landespartei kommt gerade einiges in Bewegung.“ erklärt Anne Lahoda und stellt klar „Das Grüne Bündnis Saarland war nicht an der Vorbereitung der neuen Wählergruppe beteiligt. Ein einziges ehemaliges Mitglied hat sich persönlich für diesen Weg entschieden.“ Petra Port ergänzt: „Die übergroße Mehrheit unserer Mitglieder sieht ihre politische Zukunft bei Bündnis 90/Die Grünen und setzt sich mit ganzer Kraft für die notwendigen Reformen ein.“
Sehen Sie hier unser Videointerview mit dem Vorstandsmitglied von Bunt.Saar, Frank Lichtlein: