StartPolitikSozialdezernent Schindel: „Bund muss endlich Kinderarmut als strukturelles Problem in Deutschland bekämpfen“

Sozialdezernent Schindel: „Bund muss endlich Kinderarmut als strukturelles Problem in Deutschland bekämpfen“

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Saarbrückens Sozialdezernent Harald Schindel hat angesichts der aktuellen Ergebnisse der Bertelsmann-Stiftung zur Kinderarmut den Bund aufgefordert, das strukturelle Problem in Deutschland endlich zu bekämpfen. „Kinderarmut ist kein lokales Problem, sondern ein bundesweites. Es ist ein sozialpolitischer Skandal für ein reiches Land wie Deutschland. Kinderarmut ist eine Folge des wachsenden Ungleichgewichtes in unserem Land. Die Schere zwischen reichen und armen Regionen in Deutschland geht immer weiter auseinander. Das Saarland und das Ruhrgebiet haben weiterhin besonders mit dem Strukturwandel zu kämpfen, dort ballen sich in den Oberzentren die sozialen Probleme – unter anderem die Kinderarmut“, sagte Schindel.

Mit wirksamen Mitteln Armut bekämpfen

Es müssten schnell wirksame Instrumente zur Bekämpfung der Armut insgesamt auf den Tisch. „Wenn wir die Eltern aus Hartz IV bringen, dann helfen wir auch den Kindern. Wir brauchen ein Konzept, mit dem wir dem Armuts-Problem in Deutschland begegnen. Eine Kindergrundsicherung, die diesen Namen verdient, kann dabei ein wirksamer Baustein sein. Lernmittelfreiheit könnte ein weiterer sein.“ 

Um die sozialen Probleme in Deutschland an der Wurzel zu packen, müsse der Bund endlich dafür Sorge tragen, dass die im Grundgesetz verankerte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse wieder hergestellt wird. „Genau dafür kämpfen wir gemeinsam mit weiteren 69 Kommunen im parteiübergreifenden Aktionsbündnis ‚Für die Würde unserer Städte‘. Die Städte müssen stärker bei den wachsenden Sozialkosten und in der Altschulden-Frage unterstützt werden“, erklärte Schindel.

Wesentliche Beiträge der Landeshauptstadt

Obwohl die Landeshauptstadt schon lange nicht mehr Träger der Sozial- und Jugendhilfe in Saarbrücken ist, sondern diese beim Regionalverband liegt, sehe sie sich dennoch in der Verantwortung bei der Bekämpfung der Kinderarmut. Schindel: „Unsere wesentlichen Beiträge zur Bekämpfung von Kinderarmut leisten wir durch Verbesserungen der Wohnsituation und der Chancen auf Teilhabe und Bildung. Durch die seit Jahren sehr erfolgreiche Gemeinwesenarbeit in der Landeshauptstadt können betroffene Familien angesprochen und unterstützt werden. Durch den stetigen einen Ausbau des KITA-Angebotes und das Ganztags-Grundschulangebotes, durch unterstützende Angebote wie Kinder- und Elternbildungszentren, und durch außerschulische Bildungs- und Freizeitangebote wie zum Beispiel unsere Abenteuerspielplätze versuchen wir, mehr Kinder zu erreichen, und damit die Situation betroffener Kinder zu verbessern.“

Geförderte Beschäftigung und bezahlbarer Wohnraum

Ein weiterer wichtiger Beitrag seien auch die von der Landeshauptstadt geförderten Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose. Über diese Maßnahmen wird versucht, erwerbslose Eltern dauerhaft wieder Arbeit zu vermitteln, um die Familiensituation zu verbessern. „Kinder erleben dann auch einen von Erwerbsarbeit geprägten Tagesrhythmus ihrer Eltern, der sich positiv auf ihre Entwicklung auswirken kann“, sagt der Sozialdezernent der Landeshauptstadt. Nicht zu vergessen und ebenso wichtig seien die aktuellen Bemühungen der Landeshauptstadt Saarbrücken das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für Familien deutlich zu verbessern.

Schindel abschließend: „Weder der Regionalverband als Träger der Sozial- und Jugendhilfe, noch wir als Kommune können das Problem aber alleine lösen. Wir brauchen endlich eine echte Unterstützung vom Bund.“


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