Tressel (GRÜNE): Bauminister Bouillon verkennt dringenden Hanldungsbedarf für bezahlbare Mieten
Als Reaktion auf einen Bericht des Bundesbauministeriums, wonach vergangenes Jahr im Saarland keine einzige geförderte Sozialwohnung neu gebaut worden sei, fordert der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel die Bundes-Förderung künftig konsequent zu nutzen. Tressel wirft Bauminister Bouillon vor, die Augen vor der Realität zu verschließen. Wer angesichts steigender Mieten und des hohen Armutsrisikos keinen Bedarf für geförderte Sozialwohnungen sehe, verkenne die Lebensrealität vieler Mieterinnen und Mieter. Das Saarland brauche mehr bezahlbaren Wohnraum.
„Die Mieten sind auch im Saarland deutlich gestiegen und dies nicht nur in den Städten, sondern sogar im ländlichen Nordsaarland. Viele Menschen können sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten und sind gezwungen aus ihrem vertrauten Umfeld wegzuziehen bzw. ihren Lebensstandard deshalb über die Armutsschwelle zu senken. Wenn Bauminister Bouillon angesichts der angespannten Lage keinen Bedarf an neuen geförderten Sozialwohnungen sieht, geht dies völlig an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei“, sagt Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Chef der Saar-Grünen.
Auf die großen Wohnungsleerstände zu verweisen, sei wenig zielführend. Tressel: „Viele leerstehenden Wohnungen sind nicht saniert oder sind angesichts des demographischen Wandels für pflegebedürftige Menschen nicht bedarfsgerecht. Bauminister Bouillon macht es sich hier auf dem Rücken der Mieterinnen und Mieter zu einfach.“ Gerade in Städten wie Saarbrücken und Saarlouis werde es immer schwerer, bezahlbare Wohnungen zu finden. Außerdem seien in den vergangenen Jahren viele Sozialwohnungen aus der Mietpreis- oder Belegungsbindung gefallen.
Der Grünen-Politiker fordert die Landesregierung auf, künftig die Bundes-Förderung konsequent für den sozialen Wohnungsbau zu nutzen. Tressel: „Wir brauchen dringend mehr Sozialwohnungen. Der Bedarf steigt weiter. Das Saarland kann es sich nicht leisten, auch nur einen einzigen Cent Bundes-Förderung verfallen zu lassen.“ Rund 20 Prozent der Menschen im Saarland seien von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. „Insbesondere steigt der Bedarf an solchen Wohnungen durch den demographischen Wandel, der mit einer wachsenden Altersarmut einhergeht. Das Saarland liegt beim Armutsrisiko ohnehin weit über dem Bundesdurchschnitt.“