Mitglieder ebnen den Weg für die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung
Nahezu pünktlich um 18.46 Uhr begrüßte Vorstandsmitglied Thomas Oelmayer die anwesenden Mitglieder im Kornhaus und stellte das Podium vor.Tobias Sorg als Versammlungsleiter und Melanie Brandner als Protokollantin wurden einstimmig gewählt.Den ersten Bericht des Abends legte der Aufsichtsratsvorsitzende Heribert Fritz ab, der von der Arbeit des Aufsichts- und Verwaltungsrates erzählte.Die Aufgabe der Gremien sei es, den Vorstand zu kontrollieren und zu überwachen. Gleichzeitig beschrieb er die Vorstände als „sehr fleißig“ und bedankte sich beim scheidenden Finanzvorstand Roland Häussler.Anschließend stellte er seinen Nachfolger Alexander Schöllhorn vor, der direkt ein paar Worte an die Mitglieder richtete: „Der Verein hat sehr effiziente Finanz- und Controllingprozesse, darauf lässt sich aufbauen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen im Verein.“ Den Grund seines Engagements beschrieb er als rein emotional. Heribert Fritz ging nochmals auf die geleistete Arbeit des Vorstandes in den vergangenen Jahren ein und lobte die hervorragende Arbeit. Nach der Rettung und Stabilisierung des Vereins müsse man nun einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung machen. Gleichzeitig dankte er allen ehrenamtlichen Helfern, ohne die diese Arbeit nicht möglich wäre.
Von den Vorständen begann Anton Gugelfuss mit den Ausführungen über die sportliche Situation. Zunächst beschrieb er jedoch die aktuellen Bauprojekte des Vereins. „Wir haben in den letzten Jahren genug Anschluss verloren“, sagte Gugelfuss und zeigte sich zufrieden darüber, wie sich der Verein infrastrukturell entwickelt. Der Umbau von zwei Garagen in Umkleideräume, Duschen und Verkaufsraum sei nahezu abgeschlossen. Das Großprojekt an der Gänswiese beginnt am kommenden Montag und soll im Frühjahr 2019 bezugsfertig sein. Sportlich habe der Verein viele Aufgaben vor sich, so Gugelfuss und erläuterte den Drei-Punkte-Plan der kommenden Jahre. So soll infrastrukturell, sportlich und personell eine weitere Professionalisierung erfolgen. Natürlich habe man sich sportlich die laufende Saison anders vorgestellt. Die vielen Verletzungen von wichtigen Spielern konnte man jedoch schwer kompensieren. Der Vorstand ist von der Qualität der Mannschaft überzeugt und glaubt an den Klassenerhalt. Das wurde am Abend mehrmals erwähnt.
Thomas Oelmayer, im Vorstand zuständig für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Recht, stellte anhand eines Organigramms seine Aufgaben vor und ging dabei unter anderem auch auf den Frauen- und Mädchenbereich ein.„Die Arbeit als ehrenamtlicher Vorstand ist viel Verzicht aber auch viel Freude und viel Hoffnung“, beschrieb Oelmayer seine Gefühlslage.
Er dankte außerdem der Kanzlei Schneider, Geiwitz und Partner für die außerordentliche Unterstützung bei den Planungen der Ausgliederung, welche er federführend im Vorstand begleitet.
Zum wiederholten aber für ihn letzten Mal stellte Roland Häussler den Finanzbericht des abgeschlossenen Wirtschaftsjahres vor. „Wir haben gesagt, dass wir nie mehr ausgeben als wir einnehmen“, so Häussler. Das ist dem scheidenden Finanzvorstand gelungen, denn im dritten Jahr in Folge schreibt der SSV Ulm 1846 Fußball schwarze Zahlen.Der Verein sei weiterhin abhängig von den Geldern der Sponsoren, die rund 80% des Gesamtetats von knapp 2 Mio. Euro ausmachen. Die größten Aufwendungen hat der Verein im Personalbereich mit rund 1,1 Mio. Euro, was etwa 65% entspricht.Erfreulich ist die Tatsache, dass der SSV Ulm 1846 Fußball zum 30.06.2017 einen Überschuss von rund 153.000 Euro erwirtschaften konnte. Hermann Burike bescheinigte dem Verein eine tadellose Buchführung und empfahl der Mitgliederversammlung die Vorstandschaft zu entlasten. Jeweils einstimmig entlasteten die 155 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Kassenprüfer.Den besonderen Tagesordnungspunkt 11 stellte Dr. Johannes Richter von der Kanzlei Schneider und Geiwitz vor. Sehr anschaulich und verständlich präsentierte er den Mitgliedern die Pläne des Vorstandes, die Lizenzspielerabteilung in eine Kapitalgesellschaft auszugliedern.Besonders die Sicherung der Gemeinnützigkeit, die Insolvenzsicherheit sowie die Öffnung zur extrernen Kapitalbeschaffung und die damit verbundene Professionalisierung stellte er als wichtige Gründe für eine Ausgliederung heraus.„Überführung des wirtschaftlichen Bereichs des Vereins in eine Kapitalgesellschaft“ – so lautet die vereinfachte Beschreibung.
Eine Kommanditgesellschaft auf Aktien ist die favourisierte und wohl beste Rechtsform für den SSV Ulm 1846 Fußball. „Unser größtes Anliegen ist die Gemeinnützigkeit und die Jugend“, so Thomas Oelmayer und Anton Gugelfuss fügte an: „Wir wollen die Mitglieder auf diesem Weg mitnehmen“.Diesen Weg mitgehen wollen die Mitglieder, denn sie stimmten einstimmig für eine weitere Prüfung und Ausarbeitung der Ausgliederungsdokumente. Sobald dies abgeschlossen ist, wird es eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben, auf der über eine entsprechende Satzungsänderung abgestimmt wird. Der Verein peilt dazu den kommenden Herbst an.„Vielen Dank für diesen tollen Vertrauensbeweis“, sagte Thomas Oelmayer nach der Abstimmung.Die Mitgliederversammlung endete mit einem Abschlussplädoyer von Verwaltungsrat Eberhard Riedmüller, der die Mitglieder und alle Fans aufforderte, die Mannschaft im Donaustadion zu unterstützen und positiv zu denken.