Rund 150 Euro haben Mia (9) und Emma (6) aus Dudweiler in den letzten Monaten für die Schafe, die seit einem Jahr im Dudweiler Wiesental grasen, gesammelt. Jetzt haben sie ihr Geld an Gerd Kiefer, erster Vorsitzender des Vereins Schäfchenfreunde Wiesental Dudweiler e.V., übergeben. Die beiden sind mächtig stolz, dass sie damit vielleicht einen Beitrag leisten können, dass die fünf Walliser Schwarznasenschafe, die seit einem Jahr die Herrensohrer Wiesen beweiden und echte Publikumslieblinge geworden sind, dort bleiben werden. Sie wissen daher auch genau, wofür das Geld eingesetzt werden soll: der „Schäfchenchef“, wie sie Kiefer nennen, soll davon Futter für die Tiere kaufen und wenn dann noch Geld übrigbleibt, soll es vielleicht für die angedachte Spielscheune zurückgelegt werden. „Die Spielscheune wäre eine tolle Sache, weil wir dann auch wenns regnet im Wiesental spielen könnten“, sagt Mia. Emma, die übers ganze Gesicht strahlt, ist da allerdings ein bisschen anderer Meinung. Eine Spielscheune fände zwar auch sie klasse, aber sie möchte, dass das Geld besser direkt den Tieren zu Gute kommt. Die Spende der Mädchen ist auf jeden Fall mit der ausdrücklichen Bitte verbunden, dass das Projekt, das in letzter Zeit in organisatorische Schwierigkeiten geraten ist, im Dudweiler Wiesental weitergehen möge.
Gerd Kiefer, der die Tiere täglich versorgt, freut sich über die Spende, die „eine Weile für Heu und Futter für die Tiere reichen wird“ und hat dann auch tatsächlich gute Nachrichten für die beiden: „Ob und wie es weitergeht, war in den letzten Monaten immer wieder unklar, es fehlen wichtige Infrastruktur-Voraussetzungen, die auf Dauer für eine gute Tierhaltung und für die soziale Arbeit und die Veranstaltungen dringend nötig sind.“ Gerade in den letzten Tagen sei aber jetzt die Entscheidung gefallen, dass ein weiterer Anlauf genommen und nach Möglichkeit die Voraussetzungen geschaffen werden sollen, so dass das Schäfchenprojekt dauerhaft in Dudweiler bleiben kann. Und den beiden sichert er zu, dass auch etwas vom Geld für die Spielscheune zurückgelegt werden wird.
Seine Tochter, Dr. Doris Kiefer, die das Projekt tierpädagogisch und als Biologin betreut und für die meisten Veranstaltungen zuständig ist, ergänzt „Emma und Mia zeigen mit ihrem Einsatz, dass das Projekt nach einem Jahr bei den Menschen im Ort und vor allem bei den Kindern, für die wir das Ganze auf die Beine gestellt haben, nicht nur faktisch, sondern auch in den Herzen angekommen ist.“ Und genau dafür investiere die kleine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger ihre Freizeit in das Projekt. Die beiden Mädchen haben in ihrem jungen Alter nun auch schon die Erfahrung machen dürfen, dass sie selbst etwas bewegen können – und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit gehöre ebenfalls zu dem, was das Projekt erreichen möchte.
Der nächste Veranstaltungstermin der Schäfchenfreunde Dudweiler Wiesental e.V. wird voraussichtlich der Weltspieltag des Deutschen Kinderhilfswerks sein, bei dem im letzten Jahr schon über 200 Kinder dabei waren. Die Veranstalter wollen auch in diesem Jahr wieder ein tolles Programm für die Kinder auf die Beine stellen.