Reges Interesse gefunden hatte die Einladung des Ortsvorstehers von St. Ingbert-Mitte Ulli Meyer zur „Zukunftswerkstatt Senioren“ in der „Grünen Neune“. Die Senioren aus dem gesamten Stadtverband sowie der Seniorenbeirat hatten viele Anregungen, aber auch Kritik mitgebracht. Der Ortsvorsteher suchte nach einer kurzen allgemeinen Einführung alle Tische auf, die mehr als gut besetzt waren und hörte dort bei den Anregungen und Beschwerden zu.
Dass es am Bahnhof und in den Gustav-Clauss-Anlagen keine Toiletten gibt, beschäftigt alle. Am Bahnhof wurde eine „nette Toilette“ oder ein Toilettencontainer vorgeschlagen und die Eurotoilette sollte bekannter gemacht werden. In den Gustav-Clauss-Anlagen dauert den Senioren die Umsetzung in eine Freizeitanlage bzw. der Bau des geplanten Seniorenheims auf dem Gelände des alten Stadtbades zu lange, so fehle auch ein Kiosk. Ferner wurde die lange Dauer der Umsetzung kritisiert beim Aufzug in der Stadthalle. Auch die Baumwollspinnerei sei „eine Wunde in der Stadt“ und man fragt sich, ob ihre Fertigstellung überhaupt gewollt sei.
Wichtiges Thema war auch die Innenstadtgestaltung sowie der Zustand der Fußgängerzone, die “Steine als Stolperfalle“ für Kinder, Senioren und Rollatorbenutzer. Man solle nicht nur – so stand es in der SZ – einen guten Weg durch die Fußgängerzone einrichten, sondern man wolle auch ohne Unebenheiten in die Geschäfte gelangen.
Begrüßt wurde das Hasseler Seniorenessen der evangelischen Kirchengemeinde. Die Tendenz gehe nicht mehr zum „Essen auf Rädern“, das könne zur Vereinsamung führen, sondern sie gehe zu „auf Rädern zum Essen gefahren werden“, um sich zu unterhalten und auszutauschen. Das ist der Wunsch vieler. So war auch der Ratskeller als Treffpunkt ein Thema. Man brauche Orte des Treffens, die barrierefrei erreichbar sind, nicht ein Sternerestaurant, sondern „Kaffee und Getränke reichen uns“. Das, so meinten die Senioren, seien „überschaubare Kosten“. Überrascht war man vom Treffpunkt „Grüne Neune“ in der Ludwigstraße 8, den sehr viele noch nicht kannten. Dieser Ort bietet barrierefrei für Familien und Senioren eine Gelegenheit, wo man sich gut unterhalten, sich vom Einkauf erholen kann. Wünsche nach Aufstellung von Ruhebänken in bestimmten Abständen am Stiefel, auf dem Hobels, in Hassel die Ersetzung von gefaulten Bänken im Wald und die Brücke in der Au.
Gekommen waren auch jüngere Leute, die sich bei der steigenden Seniorenzahl in zehn oder zwanzig Jahren Gedanken darüber machen, wie es weitergeht, welches Konzept „Altersgerechte Kommune“ es in St. Ingbert gibt. Wichtig war auch die bessere Nahverkehrsversorgung in Randzeiten und ein Seniorenticket. Als vorbildlich wurde das Seniorendorf in Kirkel inklusive Pflegestützpunkt bezeichnet, – „so etwas fehlt in St. Ingbert“. In diesem Zusammenhang wurde auch die Pflegesituation, ein Netzwerk Pflege, angepasste Hilfen und Wohnformen genannt. Einige Senioren wollen sich ehrenamtlich engagieren, finden jedoch bei der Stadt keine Ansprechpartner. Und dann war auch der Vorschlag einer noch jüngeren Frau, dass man im Internet müsse gebündelt nachlesen können, welche öffentlichen, privaten und soziale Dienste es in St. Ingbert gibt und was sie anbieten. Hier hat schon der Seniorenbeirat mit einem Flyer geholfen, es müsse aber aufgelistet werden, wo man als Seniorin oder Senior Veranstaltungen zentral finde und auch, welche Gelegenheit es gibt, dorthin zu gelangen.